Unser Besuch in Zöld Menedék 2023

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Marcel
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Unser Besuch in Zöld Menedék 2023

Beitrag von Marcel » 9. September 2023, 16:41

Ungarnreise 2023

Nachdem wir unsere Ungarnreisen wegen Corona für 2020 und 2021 nicht antreten konnten und wir euch für unsere Ungarnreise 2022 leider unseren Bericht schuldig geblieben sind, wir haben es leider zeitlich nicht geschafft unsere Eindrücke und Empfindungen festzuhalten, folgt für dieses Jahr ein kurzer Reisebericht.

Am späten Dienstagabend, dem 29. August, machten sich die ersten Teammitglieder, getrennt mit zwei Fahrzeugen, auf den Weg zu unserem Tierheim in Vac. Nach einer ersten Etappe trafen sich die Fahrzeuge und auch die letzten Teammitglieder sind zugestiegen.
Wir waren alle sehr erfreut, dass es endlich wieder losging. Die Reiseroute führte immer Richtung Südosten vorbei an Leipzig, Dresden über Prag und Bratislava nach Budapest bis Vac.

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Unsere Fahrt hat circa 14 Stunden gedauert, welches uns aber absolut nicht so lange vorkam. Wir haben die Fahrt gemütlich angehen lassen mit genügend Pausen, um sich etwas die Füße zu vertreten und den einen oder anderen Kaffee als Muntermacher in Ruhe zu genießen.
Das Tierheim hat uns am Mittwochmorgen auch schon aus der Ferne ganz freundlich begrüßt. Wir waren sehr erstaunt, was Helfer aus der sonst nur weißen Mauer gezaubert haben.

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Wir sind noch gar nicht wirklich dazu gekommen unsere Fahrzeuge abzustellen, da wurden wir auch schon von der ersten Fellnase begrüßt. Szarolta meinte einfach mit einem Satz über die Mauer springen zu müssen, um zu schauen, wer da wohl zum Tierheim kommt.

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Und dann kam uns noch Csabi entgegen, der gerade, begleitet von seiner Freundin Mimike, eine Gassirunde mit einer Helferin außerhalb des Tierheims gedreht hat.
Barbara, die Tierheimleiterin, konnte uns leider an diesem Tag nicht persönlich begrüßen. Für unseren Besuch hat Barbara aber Lius gebeten, für uns im Tierheim zu sein. Wir kennen Lius schon von unseren letzten Besuchen. Zum Teil hat Lius auch die Transporte der Fellnasen in ein neues Zuhause nach Deutschland mit Barbara begleitet. Sie spricht sehr gut Deutsch und kennt auch alle Hunde im Tierheim mit ihren Geschichten. Lius ist eine große Stütze im Tierheim.
So waren wir nun am Ziel unserer Reise.
Lius hat uns eine Runde durch die verschiedenen Bereiche im Tierheim geführt. So haben wir schon gemeinsam ein paar Aufgaben für unsere nächsten Tage besprechen können. Und was nicht zu kurz kommen durfte, Hunde kuscheln!!!!!!
So langsam waren wir dann aber auch alle durch, nach der langen Fahrt und dem warmen Wetter. Wir machten uns auf zur Unterkunft und nach dem Abendbrot waren alle sehr schnell im Reich der Träume.

Am Donnertag ging es dann mit neuem Elan frisch ans Werk. Unser Vorhaben war, von möglichst viele Hunden neue Eindrücke und aktualisierte Bilder zu bekommen. Diese Arbeit ist für die Tierheimmitarbeiter neben der normalen Arbeit mit den Fellnasen zusätzlich nur schwer zu meistern. Und wir müssen echt sagen, dass wir sehr überrascht waren über die viele positive Arbeit welche mit den Fellnasen von Barbara und ihrem doch recht kleinen Team, geleistet worden ist. Sie geben alles für ihre Vierbeiner. Sie nehmen sich die Zeit und gehen mal mit dem einen oder anderen eine extra Runde außerhalb der Tierheimmauern. Manche Hunde haben sogar das Glück regelmäßig zu Übungsstunden in einer Hundeschule abgeholt zu werden. Andere Tierheimbewohner haben am „Fighters Run“ teilgenommen, wo unter Anderem auch für das Tierheim Zöld Menedek in Vac gespendet wurde. Sicher ist dies bei der Vielzahl an Hunden nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber manche Fellnase hat sich auch durch diese Aktionen sehr zum Positiven verändert. Wie ihr seht, ist das ungarische Team sehr um die Schützlinge bemüht. So sehr sie sich aber auch bemühen und all ihr Herzblut in die Arbeit mit den Fellnasen stecken, können sie keine eigene Familie ersetzen.
Tja was sollen wir sagen, ehe wir uns versehen haben, war auch dieser Tag im Nu vorbei.

Am Freitag hat sich unser Team getrennt. Ein Teil hat für befreundete Tierschützer einen Spendentransport in den Osten Ungarns unternommen, um dort in einem Tierheim etwas unter die Arme zu greifen. Der andere Teil hat sich bewaffnet mit Bürsten, Scheren und Frisiermaschinen auf gemacht, um ein paar Extremfällen etwas Fellpflege zukommen zulassen. Die eine oder andere Fellnase fand das Beautyprogramm anfangs nicht ganz so lustig, aber mit viel Geduld und gutem Zureden sind gute Ergebnisse herausgekommen. Letztlich muß man sich ja immer vor Augen führen, dass die Hunde uns überhaupt nicht kennen und für Fürsorge und Fellpflege einfach keine Zeit bleibt, so sehr die Pfleger auch bemüht sind. Nach der Schur bzw. Fellpflege, sah man den Hunden aber an, wie erleichtert sie darüber waren, den verlorengegangenen Ballast los zu sein. Wo gibt es sonst so schnell so gute Ergebnisse beim Gewichtsverlust?????
Am Abend haben wir dann schon den Transporter für unsere Heimreise mit den Fellnasen startklar gemacht.

Am Samstag hieß es dann, zum „neuen Tierheim“ fahren und die ersten Fellnasen einchecken lassen. Dies ging völlig reibungslos. Im Anschluss führte uns der Weg in das „alte Tierheim“.
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Dort wurde unser Transporter vom ungarischen Veterinäramt abgenommen, für gut befunden, und die letzten Fellnasen durften nach der tierärztlichen Untersuchung zusteigen und ihre Reise ins Glück gemeinsam mit uns antreten. Zurück nach Deutschland ging es dann bei schönstem Sommerwetter.
So fuhren wir wieder in die Nacht hinein mit Fellnasen an Bord, sehnlichst erwartet von ihren neuen Familien.
Am Sonntag in den frühen Morgenstunden konnten dann auch die letzten Fellnasen ihren neuen Familien übergeben werden.
Für uns war es eine schöne, anstrengende und emotionale Reise. Eine Reise, die uns einmal mehr deutlich gezeigt hat, hier müssen wir helfen, hier werden wir gebraucht und, da nach der Reise vor der Reise ist, füllt sich die Liste mit geplanten To-Dos bereits merklich für die kommende Tour. Denn eins ist Klar -Wegschauen gilt nicht und reden können viele, wir nicht, wir tun etwas.

Aber was schreiben wir, schaut euch den nachfolgenden Film an. Bilder sagen mehr als tausend Worte.



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