Scooter hat eine eigene Familie

Hunde, die in Deutschland ein Zuhause gefunden haben
GerdF.
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von GerdF. » 27. Februar 2020, 12:34

Bei Hundebegegnungen knurre ich, springe los. Okay, ich bin nun absolut wirklich nicht der Einzige, der sich so verhält und angefangen hat das eigentlich, nachdem mich hauptsächlich die kleinen Hunde immer so angemeckert haben, wobei ich das Gebell anfangs ignoriert habe. Irgendwann platzt einem wohl die Hutschnur. :?
Wie ist das so bei Euch? Was ist bei Euch der Grund, wenn es bei Euch ähnlich sein sollte und wie geht Ihr damit um?
Könnte es sein, dass Scooter als ex Straßenhund beschlossen hat, die Straßen, die er jetzt kennenlernt sind sein Revier
und da hat kein anderer Hund was zu suchen?

Doch ehrlich gesagt würde ich mir über ein "warum" keine Gedanken machen. Ihr habt einen Hund mit Migrationshintergrund,
wundersame Verhaltensweisen gehören zum Programm, können sich jederzeit unvorhergesehen bemerkbar machen :lol:

Und mit Hundeschule seid ihr auf dem richtigen Weg :icon_thumbs-up_new: Hundebegnungen souverän bewältigen, wird sicher
irgendwann einmal eine Trainingseinheit sein. Bei uns sieht es nach drei Jahren so aus, es kommt ein angeleinter Hund entgegen,
ich schnalze zweimal mit der Zunge, schnippse ein bischen mit den Fingern, meine Hunde laufen ein lockeres bei Fuß,
ignorieren den angeleinten auch wenn der pöbelt, und sind wir vorbei gibt es ein Leckerchen. Das ist unsere Lösung, die wir uns
erarbeitet haben und worauf wir mächtig stolz sind :D

Ich bin sicher, so wir ihr Scooter bisher gefördert habt, werdet ihr eure Lösung für Hundebegegnungen finden :icon_winken3:

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 27. Februar 2020, 17:19

Hallo Gerd,

vielen Dank für das Erzählen, wie es bei so Euch ist und wie Ihr das handhabt :) . Das macht wirklich Mut, aber tatsächlich auch die Male, wo sich Scooter ruhig verhält und bei anderen Hunden, die pöbeln, höchstens irritiert guckt. Daher glaube ich nicht, dass das Revierverhalten über sämtliche Straßen hinweg ist, aber natürlich möchte man seinen Hund schon gerne verstehen, damit man auch daran arbeiten kann. Ja, ich bin froh, diese Hundeschule gefunden zu haben, denn dort sind wir gut aufgehoben und können zusammen lernen, eben nicht nur unser Scooter und Geduld sollte man sowieso haben 8-) .

Viele liebe Grüße
vom Scooter-Rudel :)

GerdF.
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von GerdF. » 27. Februar 2020, 20:00

Wenn ihr dominantes Revierverhalten bei Scooter ausschliessen könnt, halte ich die Einschätzung,
er hat die Schnauze von Pöbeleien anderer Hunde gestrichen voll, für die richtige ;)

So ist es jedenfalls bei unserem Ungarn. Immer klappt unsere Methode nicht. Manchmal ist er der
Meinung, der Pöbel geht zu weit, das erfordert einen Satz in Richtung Kläffer und eine klar geknurrte
Ansage. Übel nehme ich ihm das nicht, ich lasse mich schließlich auch nicht gerne blöd provozieren 8-)

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute mit eurem Prachthund und freue mich auf Berichte über eure
Erfahrungen mit der Hundeschule :)

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 27. Juni 2020, 15:23

Hallihallo vom Scooter-Rudel, jetzt direkt von der Hundemama :) ,
nun ist schon wieder so viel Zeit vergangen, die aber auch wirklich fliegt, denn die Tage mit Hund und dem Alltag an sich sind absolut ausgefüllt, doch dafür ist das Leben mit unserem Schatz so, so, so viel schöner geworden. Scooter gehört jetzt inzwischen über ein halbes Jahr zur Familie und wir werden immer inniger und vertrauter miteinander. So schön. Apropos schön, natürlich ist er unser liebstes Fotomodell, wobei wir schon manche Male aufs Fotografieren verzichten, um ihn nicht zu sehr damit zu behelligen, auch wenn er eigentlich gelassen reagiert 8-) . Doch er muss uns auch nicht immer mit diesem Apparat hantieren sehen ...

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Seine Hundemama ist auch völlig verliebt in ihren Schatz! Liebe, Liebe, Liebe. Er ist so hübsch geworden, dabei war sein Anfang ja von Anfang an ein hübscher gewesen. Einmal hat mich eine Frau angesprochen und gesagt, er sei ein wirklich schöner Hund, ein anderes Mal hat ein Mann gefragt, ob es noch so einen gibt. Ein bunter Hund mit einem tollen Charakter, mit dem wir wirklich glücklich sind!

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Manchmal wirkt Scooter wie ein kleiner, kindlicher Hund und dann ist er wieder ein ganz großer, stolzer.
Seiner Mimik könnte ich stundenlang zusehen und wenn er sein Köpfchen schräg hält, um mich zu verstehen, schmelze ich dahin. Und wie stolz er seine Sachen trägt oder wenn es einen Knochen gibt. Wie rührend, wenn er doch einmal eine Weile allein sein muss, er sich ein Stück Kleidung von einem von uns holt, nur um es zu haben, aber nichts kaputtmacht. Wie süß, wenn er sich sein Stofftier zum Kuscheln holt und auch mit in den Garten nimmt oder Spielzeug, um einen zum Spielen aufzufordern. Ja, ja, man sollte entscheiden, wann gespielt wird, aber ganz ehrlich, wer kann solchen Augen widerstehen?! Es geht ja auch nicht immer gerade dann, wenn er spielen möchte, also kann man auch mal darauf eingehen ;) .

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Nichtsdestotrotz gibt es selbstverständlich auch bei uns Regeln, damit Scooter ein Hund sein kann, daher gibt es beispielsweise nie etwas vom Tisch, höchstens (und gerne mal) etwas vom Essen, wenn es auch Hunde fressen dürfen, und das hinterher (was seine Hundemama in Wahrheit vorher extra für ihn ohne Gewürze zubereitet hat).

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Natürlich gehen wir täglich unsere Runden, spielen mit ihm (bei der Sommerhitze oft erst so richtig abends, bei Sch…Wetter spielen/toben wir auch in der Wohnung) oder schauen, dass er sich mit seinem Hundefreund treffen, wir zusammen Gassi gehen können und er mit ihm spielen kann. Das Herz geht über vor Freude, wenn er ausgelassen herumtobt!
Außerdem gehen Scooter und seine Hundemama nach wie vor zur Hundeschule und üben jeden Tag weiter.

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Unser Scooter ist aber auch eine total liebe Hundeseele und so manch einer aus unserem Freundes-/Bekanntenkreis würde ihn am liebsten adoptieren oder zumindest gerne für ihn sorgen, wenn wir einmal verreisen würden. Den geben wir nie wieder her! Mit ihm sind wir eine Familie! Daher ist es uns auch ganz wichtig, dass es ihm immer gut geht.
Vor kurzem waren wir zum Impfen beim Tierarzt gewesen und haben nochmal das Reiseprofil machen lassen, um nach entsprechender Zeit sicher sein zu können, dass wirklich alles in Ordnung ist und die Hundemama hat vor Glück geweint, als der Tierarzt angerufen hat, denn er kennt mich schließlich und weiß, wie sehr mir das Tierwohl am Herzen liegt, er mir sagen konnte, dass Scooter ein kerngesunder Hund ist :kleeblatt:. Das Tierarztteam ist unser wichtiger Rückhalt und es lebt für die Tiere, so eines wie aus der Doku-Reihe Tierarzt Dr. Jeff. Jederzeit können wir dort anrufen, auch wenn wir nur Fragen haben und können auch wirklich an jedem Tag im Jahr hinkommen. Dafür fahren wir mit dem Auto auch gerne ein bisschen, wobei Scooter auch sehr gerne Auto fährt und in der Praxis genauso beliebt ist, wie bei unseren Freunden und Bekannten :icon_herzen01: .

Die einzige Baustelle bei ihm sind Hundebegegnungen, auch wenn er mittlerweile ein wenig ruhiger und gelassener geworden ist, manchmal zeigt er sich sogar neugierig oder ignoriert andere Krawallmacher. Dabei ist die Leine bei diesen Begegnungen das Problem, denn ohne sie ist er schließlich freier. Oftmals sind die Kleinen, die Scooter ankläffen, der Auslöser, dass die Impulskontrolle aufgebraucht ist …, besonders wenn das wiederholt vorkommt. So ist er beim ersten Ankläffen noch gelassen, beim zweiten geht es noch so, aber beim dritten Kläffer reicht es ihm ... Beobachtet haben wir außerdem, dass auch unkastrierte Rüden die Auslöser sind, auch Hunde, die Scooter scheinbar grundlos „anmachen“. Kurioserweise sind es offenbar auch nicht immer die Hunde an sich, sondern deren Halter, eben die, die einen Hund nur besitzen, ohne sich entsprechend um ihn zu kümmern, deren Hunde dann nicht wissen, was sie machen sollen und diese Armen, die dann wiederum von Scooter eine Ansage bekommen ...
Vor allem aber braucht er seine, wie wir gelernt haben, Individualdistanz, die in Wahrheit sehr viele Hunde benötigen (die sogar wesentlich "auffälliger" reagieren). Das hat Frauchen bei einem Telefongespräch mit unserem total netten Hundevermittler gelernt und von unserer tollen Hundetrainerin bestätigt bekommen. Seit wir akzeptieren, dass das so ist, gehen wir lockerer damit um, was dann wiederum auch Scooter hilft, sodass er schneller wieder runterkommt, wenn doch mal wieder die Zündschnur zu kurz gewesen ist.
Wir haben etwas gelernt und wir nehmen Scooter so an, wie er ist, können uns gemeinsam mit ihm auf das Abenteuer begeben :icon_hundeleine01: !

Ja, warum eigentlich glauben Menschen, dass jeder Hund mit jedem können müsste, sich mal eben locker beschnuppern oder zumindest eben kurz dicht aneinander vorbeigehen müsste? Wir mögen doch auch nicht zu viel Nähe zu jedem Menschen, erst recht keine mit Fremden, empfinden es ja auch als unangenehm, wenn uns beispielsweise ein Fremder an der Supermarktkasse streift oder dicht an uns vorbeidrängelt.
Die Hundetrainerin sagt, das sei völlig normal und sein gutes Recht, Distanz einzufordern. Wie gut, dass es verständnisvolle Hundeführer gibt, wie der eine, der neulich zu mir sagte, Scooter solle selbst entscheiden, was er mag und was nicht! Leider gibt es auch andere, gerade die, die einen Hund halten und sich vielleicht nie mit dem Thema Hund auseinandergesetzt haben, wie die Hundetrainerin erklärte, die ihre Hunde frei laufen und auf andere Hunde zulaufen lassen, ohne sich jemals Gedanken gemacht zu haben, dass jeder Hund anders ist/anders reagiert. Und manche Hundebesitzer fühlen sich persönlich beleidigt, wenn ein Hund seinen/ihren scheinbar nicht „mag“ …

Uns hat es sehr geholfen, mit der Hundetrainerin und unserem Vermittler zu sprechen, zudem dass wir uns im Vorwege mit dem Thema Hund vertraut gemacht haben. So haben wir Bücher gelesen, wobei es schon ein Zeichen von etwas ganz Besonderem ist, wenn der Hundepapa ein Buch liest ;) ! Immer wieder haben wir andere Hundehalter befragt, von denen und ihren Hunden wir einen guten Eindruck haben. Wir konnten unseren lieben Vermittler alles fragen, konnten unsere liebe Vorprüferin, mit der wir weiterhin Kontakt halten, mit Fragen löchern und natürlich lernen wir immer noch weiter und weiter ...

Es ist schön und auch ein Abenteuer mit einem Hund, besonders wenn es der erste ist und wie gesagt, müssen wir auch noch einiges lernen, nicht nur unser Scooter. Der ist übrigens ein total eifriger Schüler, beim privaten Training und besonders in der Hundeschule, wo wir auch die Hundebegegnungen (mit entsprechender Distanz) üben.
Einmalig, wie Schüler Scooter schon von sich aus Sitz macht, mich eifrig ansieht und mit den Augen fragt „Was soll ich machen“ und dann auch einfach macht. Da kann ich kaum verbergen, wie ich ihn insgeheim anhimmele. :icon_fred_love_you:
Das Training bringt Scooter und uns richtig, richtig Spaß und die Trainerin ist immer wieder von ihm begeistert, oft bekommen wir dann „mega“ zu hören, weil er das so toll macht. Begeisterung haben wir auch für unser Laufen geerntet, da wir längst einen Gleichschritt gefunden haben, wenn wir mal losrennen oder „traben“ :icon_bravo2: .
Während der Zeit, in der keine Hundeschule stattfinden durfte, haben wir mit Hilfe von Filmen gelernt. Jede Woche gab es eine Aufgabe aufs Handy geschickt, sollten wir uns von einer Person beim Lernen filmen lassen und dann wurde der Film genauestens analysiert. Selbstverständlich ist das persönliche Training, welches jetzt wieder stattfinden darf, viel schöner und wir sind hochmotiviert. So kann es Scooter auf den letzten Metern gar nicht abwarten, auf den Hundeplatz zu kommen und wenn wir mal in der Gegend Gassi gehen, möchte er auch am liebsten dahin abzweigen.

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Wir sind sehr glücklich mit Scooter und er ist es wohl auch mit uns! Wir kennen ihn und genauso kennt er uns schon sehr genau. Faszinierend, wie er anhand von Geräuschen oder Handlungen weiß, was jetzt ansteht. So schlau.

Wie gut, dass wir, nach ersten gesunden Überlegungen und reifender Zeit, ganz nach unserem Herzen gegangen sind, so unseren Herzenshund gefunden haben! Soll ich noch etwas verraten? Es gab ja noch den einen Hund oder die eine andere Hündin bei Traurige Hundeherzen, der/die uns angesprochen hat und wir freuen uns so sehr, dass genau diese über die Zeit auch ein Zuhause bekommen haben :icon_cuinlove: . Und wir eben unseren Scooter, den Hund unseres Herzens! :lovelove:

Nun wünschen wir allen Mitgliedern von Traurige Hundeherzen, allen Hundehaltern und ihren Hunden ganz viel Glück, Gesundheit und Freude miteinander.
Ganz besonders viel Glück und Erfolg wünschen wir dem Team von Traurige Hundeherzen bei ihrem wichtigen Einsatz, genauso den Helfern in Ungarn. Mögen noch ganz, ganz viele Hunde ihr eigenes Zuhause und ihre Familie bekommen :kleeblatt2: .
Kommt gut durch diese Zeit!

Ganz liebe Grüße vom Scooter-Rudel :liebesflagge:

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Fuchsmitnadeln
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Fuchsmitnadeln » 27. Juni 2020, 15:32

Was für ein schöner liebevoller Bericht und großartige Fotos. Scooter hat sich zu einer wahren Hundeschönheit mit Charisma gemausert. :icon_heart:
Warum auf den gezüchteten Hund für Ihr Heim warten, wenn der gezüchtete Hund im Heim auf Sie wartet?
Gerd Haucke

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Rosisrudel
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Re: Scooter hat eine eigene Famil

Beitrag von Rosisrudel » 27. Juni 2020, 15:34



Jaaa ! Ein ssehr ssöner Mann ! :D

Und sseine Mutter hat sson recht...wie der ssaun kann...

Sson Ssnuckel... :icon_cuinlove:

Röslein :liebesflagge:




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Quinbutan
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Quinbutan » 30. Juni 2020, 23:59

Scooter hat sich wirklich toll gemacht. :icon_thumbs-up_new:
Er hat eine richtig tolle Figur und mit dem Blick würde er mich auch
um den Finger wickeln! ;)

Schön, dass euch das Hundetraining so viel Spaß macht. Da gibt es
sicher noch einige Erfolge zu feiern. :D

Weiterhin viel Spaß zusammen
wünschen die Picassos :icon_winken3:
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 23. Oktober 2020, 14:10

Scooters Menschen grüßen mit einem herzlichen „Hallo“! :icon_winken3:

Es ist so unbeschreiblich schön, mit Scooter eine Familie zu sein. Wir lieben unseren Schatz unendlich. Inzwischen sind wir sehr innig und vertraut miteinander (noch mehr) :icon_cuinlove: . Immer noch entdecken wir auch Neues an unserem großen kleinen Liebling, der uns sehr genau studiert hat und uns/unsere Abläufe richtig gut kennt.

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Die Gassi-Runden unterwegs sind schön und mit dem Training und den vielen Tipps aus der Hundeschule überwiegend entspannend. Gerade wenn es für uns Menschen einmal stressig ist, kommen wir wieder runter und können durchatmen, sobald wir uns Scooter zuwenden oder mit ihm losgehen.
Gleichwohl gibt es zuweilen nicht so schöne Begebenheiten, was vielfach an den Besitzern anderer Hunde liegt, selten auch an hundelosen Leuten, doch wir werden die nicht verbessern können…

Wir sind uns bewusst, dass wir selbst immer noch lernen, dennoch können wir inzwischen schon aus der Entfernung erkennen, ob Hundehalter sich um ihren Hund kümmern beziehungsweise sich überhaupt mit Hunden befasst haben, wenn nämlich nicht, sehen wir zu, Scooter Raum zu verschaffen, denn der reagiert darauf, wenn diese ihre Hund nicht führen können oder wollen. Bei Menschen, die für ihre Hunde „da“ sind, ist die Begegnung überhaupt kein Thema und ganz locker, schon immer.
Das soll alles wirklich keine Angeberei sein, aber es ist anstrengend „ahnungs- oder gedankenlosen“ Leuten mit ihren Hunden zu begegnen, erst recht, wenn naives Denken geäußert wird (Beispiel: „Weibchen und Rüden gehen doch immer“).
Wie einmal, als wir im Weg standen, Scooter angeleint war, ein Paar mit drei nicht angeleinten Collies ankam und noch fragte, ob es ein Problem sei. Ja, wenn nur Unser an der Leine und der Weg sehr schmal ist. „Ja, aber wir wollen da lang“, hörten wir dann. Ja, wo ist das Problem einmal kurz ein paar Schritte weiterzugehen, damit wir aus dieser Enge herausgehen und die gleich darauf diesen Weg nehmen können?!
Leider mussten wir von Leuten hören, die Hunde sehr lieben, dass sie keinen Hund (mehr) wollen und eigentlich nur wegen unverantwortlicher und/oder verbohrter Hundehalter, da sie keine Lust auf Stress und Ärger haben. Schade für alle, oder?!

Vereinzelt trifft man leider auch auf uneinsichtige hundelose Passanten, wie etwa welchen mit kleinen Kindern, die diese laut kreischend hinter oder neben dem Hund herlaufen lassen. Wenn man diese bittet, die Kinder zurückzuhalten oder notfalls selbst versucht, den Kleinen zu vermitteln, es bleiben zu lassen, sind wir schon angepöbelt worden.
Kindern gegenüber ist unser Großer lieb und geduldig, selbst ein zugerufenes „Wuff“ irritiert ihn nicht, bloß wenn welche schreiend angerannt kommen, wird er nervös.
Glücklicherweise begegnen uns die allermeisten Eltern vernünftig und freundlich. Vorbeigehende mit oder ohne Kinder, die skeptisch oder ängstlich wirken, grüße ich einfach lächelnd und halte Scooters freundliche Neugier zurück. Vielfach ist die Situation gleich eine entspannte und nette.

Fernerhin gibt es Hundehalter, die stur auf ihren Weg beharren. Anfangs habe ich als Frauchen gekniffen. Nun bereitet es schon ein wenig Freude, dass ich offenbar das neue Frauchen-Selbstvertrauen ausstrahle (ich gehe auch aufrechter), denn während ich, in Anbetracht der nahenden Hundebegegnung, innerlich ein Lied singe, Scooter nur guckt, wechseln diese Leute plötzlich die Richtung!
Das Thema Hundebegegnungen wird immer kleiner und entspannter. Es ist auch nur eines mit der Leine. Die Hundetrainerin sagt „Es ist sein gutes Recht, Distanz einzufordern“. Ja, gleichwohl hat es urplötzlich „Klick gemacht“, bei uns und bei Scooter: Unser Schatz verhält sich sehr ruhig, guckt höchstens oder gar nicht, wenn es Hundebegegnungen gibt, egal ob mit großen oder kleinen Hunden! :kleeblatt:
Sein neues entspanntes Verhalten bei Hundebegegnungen macht uns richtig glücklich und stolz. Das hat sicherlich mit dem Lernen in der Hundeschule zu tun. Die Besuche dort bringen Scooter und mir, der Hundemama, viel Freude und wir sind beide hoch motiviert. In der „Vorschule“ waren wir beim Hunde-ABC früh unterfordert, da Scooter so rasch lernt und wir eifrig unsere „Hausaufgaben“ gemacht und fleißig geübt haben. Daher durften wir eine „Klasse“ überspringen und sind jetzt in einer, in der alle das Alltägliche, was vorkommen kann, trainieren. Hundebegegnungen steht für unsere Gruppe auf dem Stundenplan, nicht nur, aber immer wieder.
Wir sind dort gut aufgehoben, man steht uns mit Rat und Tat zur Seite und längst üben wir auch öfters außerhalb des Geländes. Um in einen Park zu kommen, müssen wir es über eine schmale Brücke schaffen, was ungünstig für viele Hunde ist. Auch hier helfen uns die Trainerinnen, holen uns vor der Brücke ab. Prompt hatten wir gleich vier Hundebegegnungen zu bewältigen, mit Erfolg! :icon_hurra3:

Was mich als Frauchen betrifft, muss ich gestehen, es hat eine längere Zeit gebraucht, um das wirklich so zu können, dass ich tatsächlich entspanne und nicht nur entspannen möchte beziehungsweise mir einrede, ich sei gelöst, sobald ein Hund in Sichtweite ist. Endlich und es hilft mir und offenbar auch Scooter, da es jetzt scheint, als sei nie etwas gewesen: Atmen, innerlich ein Lied singen und vor allem, nicht von einer negativen Begegnung ausgehen, sondern von einer positiven. Unser Schatz ist so friedlich und nur wenn ihm ein anderer Hund fast schon auf die Pfoten tritt, macht er dem eine Ansage durch einmaliges Bellen und nimmt sich sogleich wieder zurück.
Gassi gehen ist unterdessen Entspannung und einfach Zusammensein mit Scooter! :icon_herzen01:

Und zum Glück sind viele Treffen von Menschen mit Hunden erfreuliche, das heißt entweder neutral oder einfach freundlich, weil die Gemeinsamkeit, dass man Hundehalter ist, verbindet. Man grüßt oder winkt, geht aufeinander ein, verständigt sich mit Zeichen oder Rufen, ist geduldig, da keiner je auslernt und man freut sich gemeinsam über Erfolge. Wie nett auch, wenn uns eine ältere Hundehalterin mit ihrem kleinen Hund entgegenkommt, ihn auf die andere Seite nimmt und zusieht, wie wir agieren und sie ehrlich erfreut würdigt „Das klappt ja schon super“.
So einige Male wurde mir gewünscht „Viel Spaß mit ihrem Hund“, denn häufig sieht man uns die Freude miteinander an.
Manchmal kann man auch, mit Abstand, zum Plausch stehenbleiben. Mit diesen Hundemenschen ist es ein prima Miteinander :icon_bravo2: . Genauso gibt es viele hundelose Menschen, die sehr an uns und Scooter interessiert und sehr freundlich sind :) .
Von langjährigen Hundeerfahrenen erhalten wir die Anerkennung, wir würden das mit unserem Vierbeiner wirklich gut machen, was einem wie ein Ritterschlag vorkommt, zumal ich, Frauchen, deren Hunde gerne adoptiert hätte, solange ich Scooter nicht gekannt habe. Jetzt sind sie es, die ihn gerne bei sich einziehen lassen würden oder zumindest darauf warten, dass wir verreisen würden, damit sie sich um ihn kümmern dürfen.

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Mehrfach hat man wiederholt zu uns gesagt, dass wir mit Scooter echt Glück gehabt haben. Das freut uns sehr, macht uns gleichzeitig ein bisschen traurig, denn Hunde, wie auch andere Tiere, aus dem Tierheim können die dankbarsten und so besonders sein. Es kann ein Band wachsen, welches Mensch und Tier ganz besonders stark verbindet. Natürlich haben einige schlimme Erfahrungen machen müssen, brauchen manche längere Zeit, um Vertrauen und eine Bindung aufzubauen, wie die Hündin einer Nachbarin, aber sie sind Lebewesen mit einer Seele! :icon_cuinlove:

Wir sind glückliche und stolze Hundemenschen, weil wir einen ganz, ganz tollen, sehr besonderen und lieben Hund haben. Der möchte noch Vieles erzählen … (kommt jetzt nach und nach) :D

Viele, viele liebe Grüße von uns! :liebesflagge:

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Quinbutan
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Quinbutan » 23. Oktober 2020, 14:50

Toll, dass ihr so erfolgreich seid :icon_thumbs-up_new: und jetzt
auch zu den gaaaanz glücklichen Hundeeltern gehört. :icon_herzen01:

Liebe Grüße
von den Picassos :icon_winken3:
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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Katja
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Katja » 23. Oktober 2020, 20:09

So schön zu lesen, wie glücklich Ihr miteinander seid!!!!
Aus jedem Wort und jedem Satz sprüht Stolz und Liebe!

Ich sitze hier mit Pipi in den Augen... Und freue mich so doll für Euch!!!!
Ganz herzliche Grüße von Katja mit Moritz
:icon_engel2: mit Sally im Herzen :icon_engel2:

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