Scooter hat eine eigene Familie

Hunde, die in Deutschland ein Zuhause gefunden haben
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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 10. März 2021, 13:56

Ein fröhliches Hallo von Scooter! :icon_winken3:
Nebenbei bemerkt zu meinem Namen Scooter, ein neuer Bekannter (man lernt ja Hunde und Menschen unterwegs kennen) sagte mir neulich erst „cooler Name“ und ein Fremder sprach meine Eltern an „Ist das ein hübsches Tier“. Freut mich sehr, denn das findet vor allem meine Hundemutti auch, die mich oft fotografiert. Geduldig setze ich mich dann meistens hin, wodurch allerdings Fotos mit so ziemlich immer der gleichen Pose herauskommen. Manchmal habe ich allerdings keine Lust dazu. Dann setze ich mich hin, blicke nach dem Motto „Nicht schon wieder“ drein und erreiche auf diese Weise, dass sie mich einfach Hund sein lässt :icon_bravo2:, denn eine „Muss das jetzt sein“-Schnute tut ihr doch leid. Deshalb stimmt sie mir in solchen Momenten zu, es sei genug.

Die Wochen sind ganz schön vergangen und ich muss versuchen (zumindest versuchen, klappt wohl eh nicht), mich kürzer zu halten, denn so viel Zeit bleibt nicht, um einmal wieder „Hallo“ zu sagen und zu berichten, da meine Hundemutti sich zurzeit sehr um meine Hundeomi kümmern muss, doch dazu gleich mehr.

Zunächst einmal möchte ich noch etwas von Weihnachten erzählen. Da haben mein Rudel und ich ja noch unsere herzlich gemeinten Grüße schreiben können. Dann flog die Zeit mit Gassi gehen und Spielen, Weihnachten und Silvester zu gestalten und zu verbringen und auch meinen Geburtstag zu feiern :icon_hurra2:.

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Aufregend, denn es hat schöne Geschenke und Leckeres zum Knabbern gegeben. Und wieder einmal konnte ich meine Leute zum Staunen bringen :icon_thumbs-up_new:. Da wurde doch letztes Jahr ein Geschenk zurückgehalten, weil sie glaubten, ich wäre für so etwas noch nicht so weit und nun konnte ich beweisen, was für ein lächerlicher Gedanke das gewesen ist, schließlich bin ich ein schlauer Rüde und lerne sehr schnell, weshalb so ein Intelligenzspiel und dieses Level ein Kinderspiel für mich sind. Egal, Hauptsache, ich finde Naschis darin :icon_freu-dance:.

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Silvester sollte eigentlich für alle entspannt werden, dennoch gab es in der Ferne einiges an Feuerwerk und Knallerei, was ich gar nicht groß beachtet habe. Bloß musste einer der Nachbarn letztlich doch und sogar direkt zu uns rüber böllern :icon_oh-no2:, was ich überhaupt nicht verstanden habe, denn er hat selbst zwei Hunde. Ab da konnte ich mich nicht mehr beruhigen und habe gebellt, sodass meine Familie alle Rollläden runtergelassen hat. Danach konnten wir es uns wieder gemütlich machen.

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Als es Anfang des neuen Jahres geschneit hatte, war das total spannend für mich gewesen, konnte ich auch einmal „Eis“ essen, habe meine Schnauze in den Schnee gesteckt und bin ausgelassen über das Weiß geflitzt.

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Kleinen oder auch größeren Schneemännern, die Kinder und auch Erwachsene im Park gebaut haben, habe ich mich vorsichtig genähert und sie beschnuppert. Nur meine Pfoten mochten den Schnee und das Salz, welches manche Anwohner gestreut hatten, nicht so :shock:. Manchmal musste ich plötzlich humpeln, mochte nicht mehr weiterlaufen. Meine Hundemutti hat mir dann zwischendurch immer die Pfoten geputzt und zu Hause mit lauem Wasser gewaschen, manche Strecken lieber gemieden oder sie kürzer gehalten :icon_cuinlove:.

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Und dann kam der eine Tag, an dem es mehrere Stunden durchgeschneit hatte. Meine Hundeeltern und ich sind raus in den Garten gegangen, eigentlich zum Schnee schippen, aber dann haben wir ausdauernd gespielt und getobt. Das hat uns riesigen Spaß gemacht :icon_freu-dance:.
Sie haben kleine Schneebälle geworfen, denen ich hinterhergejagt bin und dabei konnte ich den Pulverschnee richtig aufwirbeln. Sobald Mutti eine größere Kugel für einen Schneemann gerollt hatte, bin ich angestürmt gekommen, um mich auf die Kugel zu stürzen und was dann durch mein Gewicht zur Seite gefallen ist, habe ich mit der Schnauze und den Pfoten auch noch geschreddert. Darüber musste sie sehr lachen, rief „Du Schelm“. Ich habe sie dann mehrmals eine neue Kugel rollen lassen, jede immer ein Stück größer, und habe mich dann wieder auf die Kugel geworfen, alles geschreddert :lol:. Davon gibt es leider keine Fotos, weil es schon Abend gewesen ist. Am nächsten Morgen haben die Zweibeiner darüber gelacht, dass der einige Stunden zuvor noch makellose weiße Schnee wie ein Trümmerfeld ausgesehen hat.

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Der Schnee ist auch nicht geblieben, daher haben wir wieder mit dem Ball, Tau oder meinem Schweinchen gespielt, entweder im Garten und/oder in der Wohnung. Außerdem haben wir die Spaziergänge im Sonnenschein genossen.

Anfang Februar gab es den einen Tag, der für die nächsten Wochen alles verändert hat. Mein Hundevati war zur Arbeit gewesen, meine Hundemutti war zum Einkaufen gefahren und ich bin bei uns geblieben, hatte leise das Gedudel vom Radio an. Irgendwann habe ich mich sehr erschreckt :shock:, habe auch gebellt, aber ich konnte nicht runter zu meiner Hundeomi, bei der es laut gepoltert hatte, weil die Tür zu gewesen ist. Ja, sobald etwas oder jemand bei uns ist, sage ich Bescheid, denn inzwischen passe ich schön auf mein Zuhause auf, was meiner Familie zeigt, dass ich hier richtig daheim bin :icon_thumbs-up_new:, da ich anfangs nur ab und zu eine Meldung gegeben habe.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Hundemama endlich nach Hause, wunderte sich über die Rollläden, die bei Omi immer noch unten gewesen waren und sah erst dort nach, sonst natürlich erst nach mir! Meine Omi war gestürzt, lag blutend am Boden und Mutti rief den Rettungswagen. Ich bin sehr feinfühlig, habe keinen Alarm gemacht, als die Retter kamen und nur traurig geschaut, als Omi ins Krankenhaus gebracht worden ist. Anschließend, es war ja schon reichlich spät für mein Gassi, ist Mutti mit mir losgezogen und stand ein wenig neben sich. Sonst will ich die Führung übernehmen, wenn ich meine, sie kann das gerade nicht gut, doch an diesem Tag war ich einfach lieb gewesen und habe es akzeptiert. Daheim habe ich Omi trotzdem gesucht, alle Zimmer abgesucht und überall geschnuppert. Als sie nach ein paar Tagen wieder zurück war, habe ich sie immerzu getröstet :icon_heart:, meinen Kopf in ihren Schoß gelegt und die Hand ihres gebrochenen und operierten Armes geleckt, wollte ihr immer auch ein Küsschen auf die gebrochene Nase gegeben. Sowieso habe ich mich längst zum großen Schmuser entwickelt :icon_rofl3:.
Jetzt muss Omi von der Familie versorgt, gepflegt und zu den Ärzten gebracht werden, obendrein muss vieles gemanagt und organisiert werden, was viele Menschen kennen, die auch jemanden pflegen müssen. Deshalb müssen die Gassi-Gänge manchmal kürzer sein, das Spielen ist unregelmäßiger, aber wenn wir losziehen, dann wird das von uns allen sehr genossen und beim Spielen mit mir können meine Eltern auch wieder unbeschwert sein :kleeblatt: . Manchmal spielt auch nur einer mit mir, Mutti oder Vati, der auch mithilft, damit ich nicht zu kurz komme :icon_fred_love_you:.
Langsam geht es Omi auch besser, brauche ich auch nicht ständig nach ihr sehen oder sie trösten. Ich gehe natürlich noch immer nach ihr schauen, lege ihr meinen Kopf auf den Schopf, gebe Küsschen, sie streichelt mich und dann gehe ich oft auch wieder.
Mutti war öfter traurig gewesen, wenn ihr die Zeit für mich fehlte, aber dafür hat sie mir eine andere Freude bereitet: Endlich habe ich, neben meinem Freund Leo, meine allerersten Spielkameradinnen zum Spielen und Toben wiedergefunden :icon_hurra2:! Die beiden hübschen Australian Shepherd-Berner Sennenhund-Mischlingshündinnen Amie und Lucy. Da wohnt man nicht allzu weit auseinander und sieht sich trotzdem ewig nicht. Als Mutti einmal deren Hundemama, die mich übrigens total süß findet, getroffen hat, haben die Frauen die Handynummern ausgetauscht, damit wir uns jetzt immer für den Hundespielplatz und zum gemeinsamen Gassi gehen (dann lassen mich die hübschen Hundeladys oft in ihre Mitte) verabreden können. Im Hundeauslauf habe ich noch einen neuen Spielkameraden kennengelernt, Arktis, einen Husky, den ich früher bei Begegnungen, wenn ich an der Leine gewesen bin, angemacht habe – jetzt können wir zusammen toben :). Überhaupt bin ich weiterhin an der Leine viel, viel, viel entspannter bei Hundebegegnungen, sogar wenn mich kleine Hunde anbellen, und das ohne Hundeschule, denn die darf weiterhin nicht stattfinden – wegen diesem Thema, von dem die ganze Welt spricht und weil meine ein Verein ist.

Die Tipps aus der Hundeschule sowie die von Amies und Lucys Hundemutter, die nämlich bereits jahrelange Hundeschulerfahrung hat und meinem Frauchen zusätzlich Sicherheit vermittelt, sie auch auf Dinge aufmerksam macht, konnte mein Frauchen gut gebrauchen und anwenden.
Seinerzeit hatte ich doch davon berichtet, dass mich ein Kleiner attackieren wollte. Nach diesem Vorfall hatte sie sich Rat bei den Hundetrainerinnen geholt. Vor Kurzem hat uns das sehr geholfen: Da waren wieder einmal zwei Frauen beim Plaudern, die eine mit zwei (angeleinten) Jack Russell Terriern, jedoch nicht auf die Hunde und die Umwelt achtend. Als wir uns auf dem Gehweg näherten, rissen sich die beiden Hunde los, kamen auf mich zugelaufen. Hey, es steht in so ziemlich jedem Hunde-"Knigge", dass es sich unter Hunden nicht gehört, dass einer einfach so auf einen anderen zustürmt, jedenfalls nicht, wenn man sich nicht gut kennt! Meine Freunde dürfen das :)!
Mein Leinenende hat sich groß und breit in den Weg gestellt, der eine Jack Russel Terrier ist tatsächlich stehengeblieben, der andere hat sie ignoriert, ist an ihr vorbeigelaufen und auf mich zu, wollte mich sogar beißen. Ist doch klar, dass ich mich wehren wollte und losgesprungen bin. Sie hat mich zurück- und hinter sich gezogen, dann beherzt eingegriffen, indem sie zwar nicht das Geschirr, aber immerhin die Leine von dem Hund zu fassen bekommen und ihn von mir weggezogen hat. Die Hundehalterin kam angerannt und Mutti hat ihr dann die Leine zugeworfen. Und ich? Ich war ruhig geblieben, habe mich neben sie gesetzt und sie sehr beeindruckt angesehen. Anschließend konnten wir zusammen an allen vorbeigehen und ich hatte nur Augen und Ohren für meine Heldin! Und die ist ein Stückchen gewachsen, hat später den Hundetrainerinnen per WhatsApp davon berichtet, denn die sind während des Lockdowns auf diesem Wege für uns da.
Ganz viele Begegnungen sind aber einfach nur Begegnungen und so manche sind auch erfreuliche :D, mit Hund und Halter/in, bei denen man sich freut, einander zu sehen und sich immer wieder gemeinsam über die Fortschritte freut. So ist der Joshi, ein Labradoodle, mit seiner eigenen Individualdistanz mir gegenüber auch schon entspannter geworden, sodass die Menschen sich, mit ein bisschen Abstand, unterhalten können.
Jetzt warten wir auf den Frühling und darauf, dass auch die Hundeschule wieder losgeht. Meinen Stundenplan habe ich immerhin bereits erhalten.

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Bis dann mal wieder, ganz liebe Grüße
von Scooter und seiner Familie :liebesflagge:

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Rosisrudel
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Rosisrudel » 10. März 2021, 17:22



Oh Mann, Sscooter, :?

wassdabeidirallesslossiss... :x dass mit deiner Oma tut mir echt leid...
tssun Glück sseid ihr inner Nähe und du kannsst einen Teil der pssichologissen
Betreuung übenehmen...ssag ihr mal gute Besssering von mir ! :icon_winken3:

Toll dass jetsst bei sso Dödeln sson sso cool bisst - deine Mutti iss ja wohl auch
ssehr lässig :icon_thumbs-up_new:

Jedenfallss ssön wieder von dir tssu hören !

Es grüsst dich

Deine Rosamunde :liebesflagge:



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burgini
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von burgini » 12. März 2021, 17:11

So schöne Foto´s von Scooter :icon_heart:
Man sieht das er in seinem Leben glücklich und zufrieden ist :icon_cuinlove:
Glückwunsch zu allen Feiertagen, nachträglich :D :party:
Das mit der Omi tut mir auch sehr leid und wünsche gute Besserung :icon_hug:

Alles Liebe, Brigitte :icon_smilina:

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 14. Mai 2021, 15:07

Ein herzliches Hallo von Scooter! :icon_winken3:

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Meine Hundeeltern und ich bedanken uns ganz, ganz doll bei Euch für die lieben Wünsche, gerade auch die für meine Hundeomi :icon_fred_love_you:. Auch wenn ich/wir nicht gleich zurückgeschrieben haben, freuen wir uns sehr darüber, auch sonst, wenn Ihr uns immer schreibt. Das bedeutet uns echt viel :icon_fred_blumenstauss:.
Die Zeit, in der Omis operierter Arm und die gebrochene Nase (sie sah ja bemitleidenswert, aber auch irgendwie süß aus) war nicht so einfach gewesen, aber gemeinsam haben wir das gut gepackt. Meine Mama und mein Papa mussten natürlich viel Zeit der Omi widmen, doch es hat sich nach einer Weile gut eingespielt, sodass ich auch nicht wirklich zu kurz gekommen bin.

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Anfangs war meine Mami am Abend immer derart müde und erschöpft gewesen, sodass Papi allein mit mir gespielt und sie schachmatt auf dem Sofa geschlafen hat (ich habe besorgt nach ihr gesehen), aber als sich eine gewisse Routine eingestellt hatte und der Papi nach Feierabend und am Wochenende auch nach Kräften mitgeholfen hat, konnten wir auch wieder zu dritt spielen :icon_freu-dance:. Natürlich habe ich auch einen großen Beitrag geleistet, damit alles wieder gut wird 8-) und habe die Omi weiterhin getröstet! Wie schon erzählt, habe ich meinen Kopf auf ihren gesunden Arm gelegt, sie treuherzig angeguckt, ihr die Hand geleckt und ihr Gesicht beschnuppert, um zu überprüfen, ob ihre Nase auch gut heilt ;)! Auch meinen Eltern konnte ich helfen, einfach weil es mich in ihrem Leben gibt, denn indem sie in der Scooter-Zeit nur für mich da gewesen sind, konnten sie wieder durchatmen und das „Normale“ genießen und besonders schätzen.
Dann war endlich der Tag gekommen, an dem der Arzt die Diagnose „alles gut verheilt“ bekanntgegeben hat. Was für eine Freude für uns alle! Meine süße Omi bekommt jetzt zwar noch Krankengymnastik, auch weil sie der Sturz verängstigt und das Ganze sie schon ziemlich geschwächt hat, doch das finde ich interessant, denn wenn die Physiotherapeutin uns nicht besucht, macht meine Mutti jeden Tag mit ihrer Mutti diese Übungen und ich bin immer dabei, schaue genau zu, ob beide das richtig machen. Irgendwann kam ein Ball dazu, den ich genau beobachtet und auch beschnuppert habe, wobei ich sofort begriffen habe, dass das keiner für mich ist. Oftmals nehme ich meinen Ball mit, wenn wir zu ihr gehen.
Manchmal bin ich der Meinung, dass Omis Muskeln noch nicht warm genug sind, um Gymnastik zu machen, also lege ich mich zu ihr hin, vorzugsweise auf ihre Füße, sodass sie erst einmal nur Übungen mit den Armen machen kann… Wenn der Blutdruck von Omi gemessen werden muss, stupse ich sie auch schon mal an oder schiebe ihr meinen Kopf unter den Arm, damit das richtig läuft. Na ja, eher in der Hoffnung, dass sie mich streichelt, denn ich genieße Streicheleinheiten sehr und ich schmuse auch sehr gerne mit meinen Liebsten ;).
Auch wenn ich beschäftigt bin, bekomme ich alles mit, denn schließlich passe ich auf unser Zuhause auf und wenn jemand kommt, belle ich, wenn nötig knurre ich auch, laufe zur Pforte oder zur Tür und zum Fenster, wo ich gerne meine Vorderpfoten auf die Fensterbank stelle. Noch viel lieber springe ich auf die Fensterbank, was bei Omi, die zwar eine breitere, aber eine mit Kakteen hat, nicht ganz ohne ist. Selbstverständlich stiefele ich nicht durch diese merkwürdigen Stachelbiester, bloß zurück ist das nicht so einfach…

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Zum Thema Aufpassen habe ich noch eine Anekdote, über die Hundemama einige Zeit nachgedacht hat, ob ich darüber berichten darf… Wir gehen ja bei so ziemlich jedem Wetter Gassi, nur wenn es extrem ist, geht es notfalls nur in den Garten, ansonsten werden die Strecken angepasst. Sollte uns mal ein heftigeres Wetter erwischen, versuchen wir Schutz zu suchen, bloß gibt es manchmal keinen. Dann flüchten wir möglichst dahin, wo wir wenigstens von einer Seite durch Sträucher oder irgendetwas anderes abgeschirmt sind, und dann beugt sich meine Beschützerin über mich, damit ich beispielsweise wenig von einem schmerzhaften Graupelschauer abbekomme. Übrigens ist das immer schön und auch spaßig, wenn ich bei Regenwetter zu Hause sanft mit dem Handtuch abgetrocknet werde. Ich wiederum möchte meinen Eltern auch etwas Gutes tun, versuche sie trocken zu lecken :D.

Nach dem Gassi geht es meistens immer noch in unseren Garten, damit ich da nach dem Rechten gucken und schnuppern, vor allem aber auch noch spielen und toben oder auch nur noch einmal verschnaufen kann.
Jedenfalls kann es mal vorkommen, dass unsere Runden auch länger werden (auch wenn meine Eltern sich mal mit jemanden, den sie treffen, längere Zeit unterhalten (ich kann sehr geduldig sein, setze oder lege mich dann hin, lasse mich auch gerne von meinen Bekannten streicheln).

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Zurück zu meiner Anekdote... Es kann passieren, dass meine Hundemutti auch mal hinter einen Busch gehen muss… Das eine Mal hatte eine andere Frau ganz offensichtlich genau das ebenfalls vorgehabt. Was soll der Hundevati da machen? Er wollte jetzt nicht „Da ist besetzt“ sagen, ist zur Seite getreten und hat das Beste für seine Frau gehofft :shock:. Also habe ich mich in den Weg gestellt und bin keinen Zentimeter zur Seite gegangen. Mehr musste ich gar nicht tun. Die Frau hat schließlich genervt reagiert, „Dann eben nicht“ gesagt und ist weitergegangen. Meine Mutti war völlig begeistert von mir gewesen! :D

Ist es nicht schön, dass wir jetzt Frühling haben? Überall duftet es so spannend, gibt es viel zu schnuppern. Weiterhin sind viele Menschen, denen wir unterwegs begegnen, sehr nett zu uns. Völlig fremde Leute sagen manchmal im Vorbeigehen „Ein schöner Hund“, lächeln mich an oder sagen „Na Du“. Eine Frau mit ihren zwei Hunden rief meiner Leinenführerin neulich zu „Sie haben das richtig gut hinbekommen, das war ja am Anfang schwer für Sie beide gewesen, haben Sie richtig toll hingekriegt“ und meint damit die Hundebegegnungen. Stolz, Freude! :)
Damit zu den Hundebegegnungen, bei denen ich nur noch nervös werde, wenn ich angeleint bin und wenn das andere Leinenende überhaupt nicht auf seinen Hund achtet, ihn beispielsweise frei- oder gedankenloser Weise auch noch auf mich zulaufen lässt, ihn nicht auf die abgewandte Seite oder mit ganz langer Leine laufen lässt, ihn höchstens im allerletzten Augenblick zu sich heranholt. Bei Begegnungen ohne Leine bin ich völlig entspannt, aber auch angeleint, wenn ich zuvor den anderen Hund kennengelernt habe, als ich frei sein konnte. Ist halt bei mir so, aber damit bin ich, wie wir beobachtet haben, längst keine Ausnahme. Im Grunde genommen ist das immer nur ein Thema wegen anderen Hundehaltern/Hundehalterinnen, inzwischen seltener wegen meinen, denn sie haben gelernt und achten sehr darauf, ganz real bei mir zu sein, weil ich darauf reagiert habe, sobald sie vielleicht noch irgendwie müde zu sein schienen. Alles, alles, alles bekomme ich mit, bin ein sehr aufmerksamer und sehr feinfühliger Hund! ;)
Da gibt es eine arrogante Frau, die uns ausgelacht hat, weil ich losgesprungen bin, bloß weil sie ihren Hund mit gaaanz langer Leine auf mich zulaufen lassen hat. Als Mutti ihr das mit der abgewandten Seite vorgehalten hat, lachte die immer noch „Abgewandte Seite, habe ich ja noch nie gehört“. Rrrh… Oder die eine Frau, die ihren kleinen Hund ohne Leine auf mich zulaufen lassen wollte... Mutti hat sie gebeten, den Hund zu sich zu holen, die fragte „Darf er nicht“, tat es jedoch nicht. Stattdessen kam ihr zweiter Hund dazu. Wenn ich nicht angeleint bin, bin ich ja entspannter, doch an der Leine befürchte ich gerade bei den Kleinen, dass die mich beißen wollen. Nachdem Mutti diese Frau fünfmal gebeten hatte, die Kleinen zu sich zu nehmen, ich bis dahin ruhig geblieben bin (schließlich hat sie ja für mich gehandelt und sich in den Weg gestellt), war der fünfte Versuch dieser für mich fremden Hunde zu viel für mich gewesen und ich bin losgesprungen. Auch meiner Hundeführerin hat es gelangt und so hat sie energisch gefordert, die Frau solle ihre Hunde zurückholen und wütend gefragt, wie oft sie noch darum bitten müsse. An diesem Tag war Mutti erst einmal frustriert gewesen, nicht wegen der Hunde, denn die können nichts dafür, sondern wegen solcher Hundehalter. Genauso als uns zwei Tage vorher ein Typ auf der anderen Straßenseite entgegenkam, der sich offensichtlich sehr cool gefunden hat. Wie uncool, als der uns gesehen hat, dann trotzdem mit seinem kleinen Hund zu uns rüberkommen musste und der Kleine vor Angst ausgeflippt ist, als man sich näherte. Der Typ grinste nur blöde, während der Kleine bellte und zog ihn halb in der Luft (er stand nur noch mit den Hinterpfoten auf dem Boden) hängend mit sich. In diesem Moment musste meine Hundemama an die Worte von Katja denken, Zitat „Manche Menschen kümmern sich nicht gut um ihre Hunde“ und der Kleine tat ihr richtig leid. Sie sagte dann zu mir, das sei unnötiger Stress für beide Hunde, daher wechselten wir die Straßenseite.
Wir werden die Menschen nicht ändern können, umso mehr tut es uns immer gut, wenn wir nette und verantwortungsbewusste Hundehalter und Hundehalterinnen treffen und mit den allermeisten grüßt man sich, wechselt auch mal paar Worte und sowieso, seit es mich gibt, wird meine Familie auch von Leuten ohne Hund gegrüßt und angesprochen, viel mehr als früher :).
Vorgestern kam ein Motorradfahrer hinter uns gefahren. Die mag ich eigentlich nicht so, was Mutti ihm auch gesagt hat, aber der Mann hat angehalten, mir ein Kompliment gemacht und ich bin sogar zu ihm hingegangen, habe ihn beschnuppert und dann durfte er mich streicheln. Er hat uns von seinem verstorbenen Hund erzählt.
Ein anderes Mal hatte sich meine Hundemutter gewundert, dass ich von mir aus auf einen Motorradfahrer zugegangen bin, bloß weil sie den mit dem Helm nicht gleich erkannt hat, ich aber schon, denn es war der Hundepapa von meinem Freund Leo gewesen!
Einmal sind wir zusammen Gassi gegangen und ein Auto hat an der Ampel gestanden, welches wir nicht beachtet haben, denn wir waren auf dem Gehweg und meine Mutti und ich blickten uns an, weil sie mir gerade sagte „Du machst alles gaaanz toll. Ich liiiiiiebe Dich“ :icon_hurra3:. Auf einmal rief uns eine Frau aus dem geöffneten Autofenster zu „Sieht gut aus“. Das war meine Trainerin aus der Hundeschule. Wieder haben wir uns sehr gefreut. Nur leider darf ich immer noch nicht wieder in die Schule gehen, denn wie ich bereits einmal geschrieben hatte, ist meine ein Verein und noch immer darf das Vereinsleben nicht stattfinden. Immerhin hat der Verein jetzt eine Sondergenehmigung erhalten. Er darf allerdings nur einmal wöchentlich zwei Gruppen mit jeweils fünf Mensch-Hund-Teams trainieren! Was ist das denn? Die Gruppen sind eh immer klein gehalten, bloß ist die Anzahl der Mitglieder, Lernwilligen und nach der langen Zeit auch Sehnsüchtigen das Zigfache, weshalb das Los entscheiden musste. Diejenigen, die im Alltag gut klarkommen, sind gebeten worden, zurückzustecken und das haben wir gemacht. Nichtsdestotrotz hoffen meine Eltern und ich, dass bald wieder der normale Hundeschulalltag losgehen kann.

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Bis dahin trainieren wir alltäglich für uns weiter, was echt spielerisch abläuft. Nebenbei modele ich für meine Hundemutti und Spielen tue ich für mein Leben gern. Am liebsten mit dem fast unzerstörbaren Ball, meinem Schweinchen und meinem Latex-Igelball oder dem Gummi-Stöckchen, das ich manchmal richtig stolz trage.

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Wir spielen, wenn nicht schon tagsüber, dann jeden Abend nach Feierabend, entweder drinnen und jetzt auch wieder mehr im Garten, wo ich ab und zu allein meine Rennrunden mache, sozusagen meine „drolligen fünf Minuten“ auslebe :icon_rofl3:. Genauso kann ich vor Freude durch den Garten (die Wohnung ist aber auch kein Hindernis) flitzen, wenn der Papa nach Hause kommt oder Mutti und ich wieder zu ihm zurückkehren ;).

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Wenn der Rasen frisch „gewaschen“, wie mein Herrchen sich neulich versprochen hat, also frisch gemäht ist, aale ich mich anschließend genüsslich auf meiner Spielfläche.

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Oh, fast hätte ich es vergessen, nämlich zu erwähnen, dass mein Papi mich auch hin und wieder ableint und freilaufen lässt. Ich komme immer zurück, nur wenn ich etwas wittere, noch nicht ganz so gleich… Meiner Mutti sind vor Rührung und Freude die Augen feucht geworden, als sie das erste Mal von unserem neuen Abenteuer, nach über einem Jahr, erfahren hat, denn es bedeutet ein Stück mehr Freiheit und Normalität. In diesem Sinne: Hoffen wir auf mehr Normalität für uns alle!

Alles Liebe und bis bald,
grüßen Scooter und sein Rudel :liebesflagge:

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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 18. August 2021, 18:38

Hallo und Wau von Scooter :icon_winken3:,

der sich hier nach längerer Zeit gerne zurückmelden möchte :).
Mein Rudel und ich haben ganz viele Touren und viele schöne Begegnungen mit Hunden und Menschen gehabt. Das bringt Spaß und meine Eltern freut es, sich so nett austauschen zu können, wie auch mit hundelosen Leuten interessante Gespräche zu führen, so erst vorige Woche mit einem Natur-Fotografen und Naturschützer oder mit Leuten, einfach weil sie uns schon so oft unterwegs gesehen haben und ansprechen. Tagtäglich auf Achse zu sein bringt obendrein besonders nette Überraschungen für mein Frauchen und Herrchen, denn so haben sie alte Kontakte nach langer Zeit wiedergetroffen. Wenn Hunde dabei sind, wird ein bisschen Abstand gehalten, warte ich ruhig ab 8-).

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Kurz zum Foto: Dieses erinnert uns an eines von denen, mit denen ich bei THH vorgestellt worden bin. Damals war ich noch sehr wuschelig im Fell gewesen :D.

Ein einziges Mal gab es eine bizarre Begebenheit, als Mutti und ich auf Tour gewesen sind und ein Hund von einem Privatgrundstück die lange Straße hoch auf mich zulaufen wollte. Angeleint mag ich das nach wie vor nicht haben. Mutti hat mich hinter sich Sitz machen lassen, sich vor mich gestellt und den Hund gestoppt, dann der Halterin, die im reichlich entfernten Garten gewesen war, laut zugerufen, sie solle ihren Hund zurückholen. Die wiederum rief „Der tut nix“. Meine Leinenführerin hat daraufhin energisch gerufen „Das ist mir egal, meiner mag das nicht“ und gefordert, sie solle ihren Hund holen. Der hat auf den Rückruf nicht reagiert, erst als das Herrchen kam. Ich habe ruhig gewartet und dann sind wir als Team nebeneinander weitergezogen :icon_hug:.
Auf dem Rückweg haben wir beobachtet, wie dieser Hund schon wieder allein losgelaufen war, sogar ein Auto auf der Straße anhalten musste und wie sich ein Paar mit ihrem kleinen Hund und dem Alleingänger auseinandersetzen musste, zumal der fremde große Hund sie zig Meter weit verfolgt hat, worüber sich deren Hund aufgeregt hat.
An einem anderen Tag kam uns auf fast der gleichen Strecke ein Golden Retriever hinterhergelaufen, forderte mich zum Spielen auf. Gerne hätte mein Frauchen mich auch toben lassen, denn ich habe die Spieleinladung auch als solche verstanden, aber eben nicht an dieser Straße, wo manche Fahrer gerne Gas geben und tatsächlich ist der Goldie auf die Straße gelaufen, sodass auch diesmal ein Auto stoppen musste. Immerhin hat sie gleich ein Treffen mit Leo für mich ausgemacht :icon_freu-dance:.
Leinenlos – Mama ist da noch ein wenig zurückhaltender, macht das aber auch schon mal, wenn sie die Lage einschätzen kann.
Eine Begegnung mit einem anderen, einem kleinen Hund, nämlich einem West Highland White Terrier, war richtig nett gewesen. Die Hündin hat ein liebes Frauchen, hat meines noch gewarnt, ihre würde gleich Alarm machen, worauf mein Frauchen antwortete, ich würde vermutlich denken, man wolle mich angreifen. Die fremde Frau hat sich um ihre Süße gekümmert, Mutti hat sich auf mich konzentriert und dann haben sich die Frauen ein bisschen unterhalten, sodass die Kleine ganz ruhig geblieben ist und nur geguckt hat, ich genauso und so hat die Kleine sich getraut, durfte sie sogar ein bisschen näherkommen und gucken, was ich ja auch getan habe.

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Zurzeit ist es eigenartig, denn irgendwie verduften immer wieder Hunde, doch inzwischen gucke ich höchstens oder eben auch gar nicht. Einmal bin ich selbst auch allein losgezogen, wobei ich nicht weglaufen, sondern die Nachbarin nebenan besuchen wollte, die ich nämlich am Gartentor gehört habe. Die Gelegenheit hat sich ausnahmsweise so ergeben und so bin ich mit klarem Ziel zu ihr hingegangen und habe mich streicheln lassen, während mein Vati, der das mitbekommen hat, sich aufgemacht hat, mich zurückzuholen 8-).
Ein kleiner Hund läuft ständig allein durch die Straßen und wir wissen nicht, woher er kommt. Vor einer Woche sind meine Eltern mit mir Gassi gegangen und wir drei haben alle nicht mitbekommen, wie der Kleine bereits ein ganzes Stück hinter uns mitgegangen war, erst als er plötzlich neben mir lief und mich bereits berührte. Da habe ich ihm kurz und knapp „Geh mir von der Pelle“ gesagt und mich einfach nicht mehr um ihn gekümmert, denn immerhin ist er ein Stückchen abgerückt. Beim zweiten Treffen war mir unser Auto wichtiger gewesen, wollte ich wieder einsteigen, als der Kleine vor mir auftauchte. Er ist ja niedlich und läuft offenbar immer wieder nach Hause zurück, aber meine Eltern haben sich schon umgeschaut und um seine Sicherheit gesorgt.
Klar hilft uns das Training in der Hundeschule und im Alltag, aber vor allem hilft es, einfach dort zu sein und zu lernen, dass nicht jeder andere Hund ein Beißer ist, sodass ich so manch einen sogar interessant finde. Und die Hundetrainerin finde ich klasse. Sie lacht immer, weil sie längst gesehen hat, dass ich mich schon auf sie freue, wenn sie sich nähert und wir Hunde (eigentlich) brav sitzenbleiben sollen :D. Kann ich doch, aber die mag ich halt so gerne.
Den Weg zur Hundeschule kenne ich auswendig, kann an meinem Trainingstag gar nicht schnell genug hinkommen, wobei ich mich indes besser hinführen lasse und nicht mehr so ziehe, wie in der ersten Zeit und das sogar nach den ewigen Wochen, in denen selbst unter freiem Himmel und mit Abstand zu jedem anderen Hund (und damit auch Menschen) meine Schule nicht geöffnet haben durfte.
Hoffen wir das Beste für alle :icon_cuinlove:.

Bis ganz bald, denn ich möchte noch so einiges berichten! :icon_winken3:

Euer Scooter & sein Rudel :liebesflagge:

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 20. August 2021, 13:34

Hallo, hier ist wieder Scooter :icon_winken3: und ich möchte gerne weiter berichten:

Mit meinem Rudel genieße ich den Sommer, wenngleich die Temperaturen und manchmal allein die schwüle Luft oder der viele Regen echt anstrengend sind (geht ja vielen Fellnassen so). Wenn es auch noch nachts sehr warm ist, geht meine Hundemama zwischendurch mit mir ans Fenster, macht es breit auf, um mit mir Luft zu schnappen und versucht alles, damit der Schlaf angenehmer wird. Das Großartige aber ist, dass wir hauptsächlich draußen spielen :icon_hundeleine01: können, was allen viel Spaß macht, selbst wenn es manches Mal erst abends bei angenehmerer Luft ist.

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Meine Familie und ich sind, wie die meisten Hund-Mensch-Teams, fleißig auf den Beinen, wenn es schüttet, zu heiß oder zu schwül ist, sind die Runden eben kürzer.
Vor ein paar Tagen mussten wir eine Viertelstunde lang unter einem Baum warten, bis der Regenschauer vorüber war. Immerhin konnte ich Pferde auf einer Weide beobachten.

Einmal hatte sich meine Hundemama blöderweise :? nicht auf ihre Wetter-App verlassen, die tatsächlich eine Regenwahrscheinlichkeit angezeigt hatte, sondern auf den Radio-Wetterbericht, wo verkündet worden war, dass der Regen jetzt hinter uns läge. Von wegen… Wir waren auf einer größeren Runde unterwegs gewesen als der Himmel (noch) in der Ferne immer dunkler geworden ist.

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Mein Leinenende war optimistisch drauf gewesen, meinte, wir würden vorm Gewitter gehen und es trocken nach Hause schaffen. Da war der Wunsch größer gewesen als die Realität und keine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen :icon_regenschirm:. Zwar kamen nach einer Weile wieder ein paar Bäume in Sicht, aber bei Gewitter soll man sich ja nicht unter einen Baum stellen, folglich beeilten wir uns, legten einen Gang drauf, doch auf den letzten Metern legte auch der Regenguss noch einmal zu. Meine Mutti, lediglich in Jeans, T-Shirt und Sneakers gekleidet, war durch und durch nass und auch ich triefte geradezu :shock:. Eine Nachbarin rannte vom Auto zur Haustür, als wir es fast geschafft hatten, und versuchte uns zu trösten, sagte, dass der Regen immerhin weich sei, aber Mutti, durchnässt, wie sie war, fror inzwischen, zumal es längst auch sehr abgekühlt und zusätzlich ein kräftiger Wind dazugekommen war. Zu Hause wurde zuerst ich abgetrocknet 8-) und bei den nächsten Meldungen über mögliche Regenschauer und Gewitter hat sie erst einmal über die WetterApp das Wetterradar gecheckt und sind wir so gegangen, dass wir eine Möglichkeit hatten, die Strecke notfalls abzukürzen und entsprechend gekleidet! Sie! ;)

Bei Hitze geben mir meine Hundeeltern Ausruhmöglichkeiten, bei denen ich mich im Schatten ins kühlere Gras legen und Wasser trinken kann.
Menschen können schon komisch sein :?. Meine Hundemutti freute sich letztes Mal in der Hundeschule darüber, dass ich die Übung gleich so gut nachgemacht habe, die wir noch nicht gekannt haben und die uns ein Herrchen mit seiner Hündin vormachen durfte. Sie hat sich sehr über meine schnelle Auffassungsgabe gefreut...
Im Privaten lerne ich genauso schnell. Wenn wir Gassi gehen, habe ich es doch richtig verstanden, dass ich mich bei „Wärme“ :) ausruhen und abkühlen darf?! Also versuchte ich es einmal öfter und habe so getan, als müsste ich mich ausruhen, was man mir nach gerade einmal fünf oder zehn Minuten nicht abnahm. Dabei kann ich soooo treu gucken und meine Augen sprechen lassen „Darf ich mich hier hinlegen?“. Nein, später… :D

In diesem Sinne schreibe ich später wieder weiter, denn wie meistens wird es mehr, wenn ich nach längerer Zeit etwas zu erzählen habe.

Ein schönes Wochenende, bis bald und viele liebe Grüße
Scooter mit seinem Rudel :liebesflagge:

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Quinbutan
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Quinbutan » 22. August 2021, 18:46

Hallo Scooter,

toll, dass du so viel Spaß in der Hundeschule hast und dass es dir so gut geht!! :icon_thumbs-up_new:

Herzliche Grüße
von den Picassos :icon_winken3:
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 24. August 2021, 17:18

Hallihallo nochmal von Scooter und viele Grüße an Euch, liebe Picassos! :icon_winken3:

Hier möchte ich nun weitererzählen:
Der Sommer fing für mich mit der Impfung beim Tierarzt an. Nichts dagegen, denn so konnte ich wieder Auto fahren und habe von den Tierarzthelferinnen Leckerlis bekommen :). Ach ja, Hundesnacks sind schon eine feine Sache und da mich so viele Menschen mögen und es gut mit mir meinen, habe ich inzwischen meine Quellen ;), gleichwohl sagen meine Eltern den Leuten inzwischen, dass sie das nicht möchten, denn es wird zu viel – ist ihre Meinung :?, nicht meine!
Ein freundlicher Mann aus der Nachbarschaft wollte mir von seinen Würstchen abgeben, ein anderer Mann Leckerlis, Nachbarn haben jeden Abend ein spezielles Leckerli für mich und kommen extra raus, eine liebe Omi hat Naschis für mich gekauft und dabei, falls wir uns beim Spazierengehen treffen sollten. Nachdem ich aber schon immer eine gute Stunde vor der letzten abendlichen Runde unruhig in der Wohnung umhergelaufen bin, weil ich nach meinen Naschis gucken wollte, hat mein Rudel verabredet, dass es die nicht mehr gibt :(. Schade, ich schaue zwar immer noch im Vorbeigehen, ob die Nachbarn da sind und etwas für mich haben und manchmal haben sie doch noch eine Kleinigkeit für mich :icon_hurra3:, aber wenn nicht, dann eben nicht. Dafür macht meine Hundemama, sobald wir vorbeigegangen sind, gleich ein bisschen Hundetraining mit mir, sodass ich von ihr eine Belohnung bekomme.
Eine Ausnahme gibt es: Die Omi darf mir noch etwas geben, weil die meisten Omis lieb sind und wir uns auch nicht ständig begegnen.
Meine Omi stupse ich immer wieder an, wenn sie mich streichelt und aufhört, damit sie bitte weitermacht. Sie sagt mir immer „Du bist ein ganz feiner Kerl“ und dass ich auch der Liebling von Opi gewesen wäre :icon_cuinlove:.

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Ich liebe es zu schmusen und umarmt zu werden, brauche das und komme dann schmusig gestimmt an :icon_fred_love_you:. Gerne lege ich mich ganz dicht an meine Hundeeltern heran oder lege auch nur meine Pfote/n auf sie, brauche die Nähe und Berührung. Einfach so. Sobald mir meine Eltern von sich aus ihre Liebe zeigen, nehme ich das meistens so an, doch gelegentlich ziehe ich mich ein bisschen zurück, was auch akzeptiert wird. Sehr oft kehre ich gleich darauf mit einem Spielzeug oder etwas zum Kauen zurück und lehne mich an Frauchen oder Herrchen an. Nach einer kleinen Weile lasse ich das Teil links liegen und kuschle einfach so mit meinen Liebsten :icon_cuinlove:.
Gerne kuscheln wir uns auch nach einem längeren Streifzug zum Ausruhen aneinander, wobei ich auch dann meistens einen Ball oder Schweinchen dabeihabe, weil nämlich ein Scooter nicht so schnell k. o. oder müde zu kriegen ist und ich noch spielen könnte. Das machen wir nach einer kleinen Pause oft sogar noch :icon_hurra2:.

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Ehemalige Straßenhunde sind von Natur aus meistens sehr selbstständig, wie meine Hundetrainerin erklärt hat, was ich auch sein kann, dennoch verlasse ich mich sehr gerne auf meine Leute, höre auf sie. Was die Nähe zu meiner Familie betrifft, brauche ich die sehr. Das zeige ich außerdem, indem ich beispielsweise selten längere Zeit allein im Garten bleibe, lieber wieder mit reingehe. Dazu möchte ich erwähnen, dass ich aber schon so eigenständig geworden bin, dass ich ab und zu doch allein rausgehe oder draußen bleibe, erst recht, wenn die Wohnung noch aufgeheizt ist. Drinnen muss ich auch nicht mehr immerzu direkt bei meiner Familie liegen, suche mir meine Plätzchen oder gehe auf meine Decke, wobei ich zwischendurch eine Runde zum Sofa mache, um mir Streicheleinheiten abzuholen. Genauso warte ich abends nicht mehr länger, ehe wir zusammen Schlafengehen oder hole meine Eltern nicht mehr zum Zubettgehen ab, sondern gehe schon einmal allein ins Schlafzimmer und in mein Bett 8-).

Nochmal zu meinem Hobby Naschen. Für meine kleine „Gage“, die ich als Dankeschön fürs Modeln bekomme, bin ich geduldig, sobald die Kamera gezückt wird. Liebend gerne nehme ich eine leckere Belohnung an, wenn ich etwas gutgemacht habe :).
Habe ich mal einfach so zwischendurch einen solch großen Appetit, dann gucke ich meine Mutti treu an, belecke mich ;) und erreiche, dass sie ab und an dahinschmilzt und mir etwas gibt. Hin und wieder muss ich dafür etwas zeigen, wie einen Seitenwechsel oder ein Sitz. Bei Papa mache ich mein Mäulchen auf und zu, als Zeichen, dass es Zeit wäre, eine „Münze nachzuwerfen“, damit ich wieder Energie zum Weitergehen habe :lol: und auch er wird manchmal schwach. Bin ich nicht clever, wie ich sie herumkriege :D? Es funktioniert nur nicht immer, genauso wenig abends, wenn wir noch draußen spielen. Vorher habe zuerst ich mein Futter bekommen, anschließend essen meine Eltern, damit ich mich in dieser Zeit ausruhen kann, dann wird abgewaschen und anschließend gehen wir zum Spielen in den Garten. Da ich aber weiß, dass es hin und wieder noch eine Kleinigkeit von ihrem Essen für mich gibt, versuche ich das Spiel abzukürzen, indem ich den Ball entweder unter den Büschen verstecke oder vor der Hoftür ablege und wenn das nichts bringt, gehe ich gleich mit dem Ball die Stufen runter und warte direkt vor der Tür! Was machen die Zwei? Sie lachen, spielen weiter und meistens schaffen sie es, mich doch wieder zu animieren :icon_hundeleine01:.

So, nun schließe ich meinen Bericht für heute, denn langsam müssen wir uns für die Hundeschule rüsten :icon_sofa_huepf:.
Erst einmal bis bald und viele liebe Grüße
von Scooter und seiner Familie :liebesflagge:

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Quinbutan
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Quinbutan » 25. August 2021, 22:52

Hey Scooter,

können wir mal die Nachbarn tauschen???? :D

Grüße von Picasso :icon_winken3:
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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Tutu-Pele
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Re: Scooter hat eine eigene Familie

Beitrag von Tutu-Pele » 27. August 2021, 18:50

Hallo an alle und Hallo Picasso :icon_winken3:,

...die Nachbarn tauschen? Nee, obwohl … dann müsstest Du auch manchmal vieeel Geduld aufbringen, denn man glaubt es kaum, was sich Menschen alles zu erzählen haben. Das kann dann dauern und dauern und dauern :roll:, außer wenn es in Strömen regnet oder sehr kalt ist. Meine Leute werfen hin und wieder schon ein, dass ich Hunger hätte und sie auch, aber die Menschen kommen doch von einem zum anderen :D. Anfangs lasse ich mich von allen streicheln, dann setze ich mich und irgendwann lege ich mich halt hin, bin aber augenblicklich hoch, wenn es heißt, dass wir jetzt nach Hause gehen :icon_hurra2:.

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Ich wollte ja mit meiner Erzählung ein bisschen fortfahren :). Also, eine Woche nach meiner Impfung fing der Urlaub vom Hundepapa an. Wir haben uns so gefreut, die Zeit nicht mehr so genau zu nehmen, ganz viel spielen und Ausflüge machen zu können, doch dann kam es anders. Ich war abgeleint mit Papa auf Achse gewesen… Ich gehe gut nebenher Gassi. Wenn ich dann laufen darf, wie ich möchte, flitze ich am liebsten über die Wiesen, durch Büsche und Sträucher und komme auch, wenn ich gerufen werde, bloß wenn ich etwas Interessantes erschnüffle oder erspähe, habe ich eine längere Leitung. Wenn mein Leinenende dann einfach weitergeht, renne ich schnell hinterher :icon_hundeleine01:.
Tja, einmal war bei der letzten Gassi-Runde plötzlich eine vielversprechende Beute aufgetaucht. Ich musste einfach hinterherlaufen, jedoch hatte es geregnet, sodass ich unglücklich ausgerutscht bin, trotzdem bin ich anschließend wie immer mit nach Hause getrottet und schlafen gegangen. Am nächsten Morgen war die Welt nicht mehr in Ordnung gewesen. Ich hatte Schmerzen :shock:, wegen denen ich nicht aus meinem Bett aufgestanden bin. Papa hat mich schließlich aufgefordert hochzukommen, aber ich konnte nicht laufen. Er hat mich abgetastet und ich jaulte auf. Also hielt Mama die Türen auf, während er mich, Dreißig-Kilo-Hund, die Treppen heruntergetragen und in den Garten gebracht hat, wo ich mich augenblicklich im Rasen hingelegt habe. Mama hat mich ermutigt, ganz langsam mit ihr zu der Stelle hinzugehen, wo ich, selten, mal hinmache. Anschließend hat sie das Auto startklar gemacht und mich zum Tierarzt gefahren. Papa musste zur Arbeit, doch man hätte uns dort auch geholfen und mich in die Praxis getragen, hätte ich es nicht irgendwie und langsam allein geschafft. Der nette Doktor stellte eine Zerrung im hinteren linken Knie fest. Es hat eine Spritze und Schmerzmittel für zu Hause gegeben und die Verordnung, keine langen Spaziergänge zu unternehmen sowie keine Hundeschule zu besuchen (die war kurz zuvor erst wieder gestartet, bringt uns weiterhin viel Spaß und Fortschritte).
Am fiesesten war gewesen, dass ich nicht ausgiebig spielen durfte :shock:. Und das im Urlaub! Somit hat es mehr Schnüffel- und Denkspiele und eben mein Schweinchen für mich gegeben (ich spitze sofort meine hübschen Lauscher :lol:, sofern ich das kann, wenn von Schweinchen die Rede ist!).

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Als mein Knie wieder besser wurde, sollte ich mich immer noch schonen und als ich endlich wieder richtig spielen durfte, hatte sich mein Freund Leo die Fußballen wund gescheuert… :shock: Das Wiedersehen war dann umso schöner gewesen :icon_cuinlove:. Leo ist voller Freude an der Gartenpforte hochgesprungen, hat mir zigtausend Küsschen gegeben, ich habe ihn freundschaftlich angestupst, wir konnten toben und uns zusammen ausruhen :icon_hurra2:. Leo und ich mochten uns gar nicht trennen, als es immer später geworden ist und Zeit zum Gehen wurde. Wenn wir an die Anfänge zurückdenken, waren die noch mit Verlustangst versehen: Sobald wir gehen wollten, zog ich sofort zurück zu Leo oder wenn er gehen sollte, wollte ich hinterher, habe ihn manchmal gesucht und bin sogar auf die Fensterbank gesprungen, um ihm nachzublicken, wobei ich gefiept habe. Längst weiß ich, dass er mein Freund ist und es auch bleibt.

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Und wir bleiben „Traurige Hundeherzen“ treu! :icon_herzen01:

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Scooter mit seinen Hundeeltern :liebesflagge:

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