Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Hunde, die in Deutschland ein Zuhause gefunden haben
anetteuwe
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von anetteuwe » 12. April 2021, 16:55

Liebe Katja,

das ist ja sehr nett. Vielen lieben Dank für Deine Ratschläge. Wir verstehen, was Du meinst und werden versuchen, es Stück für Stück umzusetzen. Und Du hast recht, Geduld ist das Wichtigste und Schwerste und sicher braucht alles Zeit. Andrea hilft uns auch so gut sie kann. Nein, im Sitzen bellt sie ihn nicht an, nur wenn er zur Tür reinkommt oder manchmal, wenn er sie unmittelbar anspricht, er muss nichts in der Hand halten. Auch wenn er nachts später ins Schlafzimmer kommt oder uns morgens wecken will, dann wird kräftig geknurrt und laut gebellt, was uns nachts in einer Mietwohnung nicht sehr entspannt sein lässt.

Ganz bestimmt hat sie einen ganzen Rucksack voller Traumata, das erleben wir schon, wenn wir mit ihr in unserem Wohngebiet Spazieren gehen: Männer/Menschen in dunkler Kleidung, Kinder mit Rollern, Fahrrädchen, Rollerscates, Scateboards, spielende/tobende Kinder, Ballspiele, Bälle die gegen Gitter prallen, Unterführungen und alle fremden Geräusche, fremde Hunde, wenn sie in die Nähe kommen ... Aber Fotos vom Tierheim in Ungarn zeigen deutlich, dass die Hunde dort kein Paradies haben.

In der freien Natur ist sie ein ganz anderer Hund, wie man auf den Fotos mit Picasso sehen kann.

Wir bleiben am Ball, auch wenn wir etwas frustriert sind. Über XXX bin ich erreichbar.

Ganz liebe Grüße und lieben Dank
Anette und Uwe und Romi

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Katja
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von Katja » 12. April 2021, 17:16

Liebe Anette,

wir dürfen immer nicht vergessen, wo unsere Hunde herkommen. Das Tierheim ist sicher für viele von ihnen ein großer Stressfaktor. ABER... die meisten Hunde kommen aus ländlicher Umgebung und kennen das Leben MIT Menschen IM Haus gar nicht. Und den Trubel auf den Straßen - viele Menschen, Fahrräder, Fahrzeuge, lärmende Kinder... haben sie so nie erlebt bzw. haben sich davor zurück ziehen können.

Romy muss mit euch an der Leine nun da durch! Sie kann sich nicht mehr verstecken. Das ist Kulturschock vom Feinsten.

Kleiner Tipp bzgl. Mietshaus...
Um EUCH einfach den Stresspunkt zu nehmen! Macht einen kleinen Piccolo oder eine Merci Schokolade hübsch, hängt ein Foto von Romy an, kleiner Zettel dazu:
Hallo liebe Nachbarn, ich bin es, Romy, Ihr habt mich sicher schon gehört.
Ich komme aus Ungarn und für mich ist hier alles ganz neu und verunsichernd, deswegen habe ich oft Angst.
Ich werde ganz hart daran arbeiten, dass ich euch nicht mehr mit meinem Gebell stören muss, aber bitte gebt mir noch ein bisschen Zeit,
um mich einzugewöhnen.

Das den Nachbarn vor die Tür stellen. Oder persönlich übergeben... Sie werden immer noch genervt sein, aber sie werden nicht wütend sein!
Und das ist wichtig. Und es werden sich Gespräche daraus ergeben. Vielleicht ist dann auch der ein oder andere Mann zum Üben dabei...
Auf jeden Fall nimmt das erstmal Druck raus!

Wir könnten im Mitgliederbereich weiterschreiben, sicher haben andere User auch noch gute Ideen.
Hier würde es Romys Tagebuch doch sprengen...


Deine Mailadresse mache ich mal unkenntlich, ja? Das hier ist öffentlich lesbar. Wir wollen ja keinen spam! :D
Ganz herzliche Grüße von Katja mit Moritz
:icon_engel2: mit Sally im Herzen :icon_engel2:

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Laetitia
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von Laetitia » 12. April 2021, 18:06

Liebes Romy-Rudel,

Mich würde interessieren, ob es einen Unterschied macht, ob du im selben Raum mit Romy bist, wenn sie deinen Mann anbellt. Bzw, macht es einen Unterschied, ob du in dem Moment bei Romy bist oder nicht bei ihr bist?

Ich kenne die Geschichte von Romy nur aus eurem Tagebuch, aber ich hätte evtl. noch eine andere Persektive als die der Unsicherheit.

Viele Grüße, Laetitia

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burgini
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Re: Romi und die Unsicherheit

Beitrag von burgini » 12. April 2021, 18:10

Ja, das ist interessant und ich lese einfach mal mit :D
Bussi :icon_bussi2:


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Quinbutan
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von Quinbutan » 12. April 2021, 19:42

So, jetzt muss ich ja auch noch etwas dazu sagen. Katja hat voll und ganz recht
und viele dieser Tips habe ich Anette auch gegeben. Aber hier liegt das Problem
nicht nur bei Romi. Hier bei uns hatte sie keine Angst vor Männern, die sie kennt.
Und auch vor Uwe hatte sie keine Angst und sie hat am Anfang auch nicht gebellt.
Was ist zwischenzeitlich passiert? Wenn die Tips nicht umzusetzen sind, habe ich
Anette angeboten, mir die Situation mal vor Ort anzusehen.
Alle anderen Ängste draußen halte ich für normal, die einfach Zeit und Geduld und
eine große Portion Einfühlungsvermögen brauchen. Nach insgesamt 10 Wochen in
Deutschland kann man von Romi noch keine Perfektion erwarten.
Wir sind -wie bisher -weiterhin jederzeit bereit zu helfen.

Herzliche Grüße von Andrea :icon_winken3:
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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Sonja
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von Sonja » 12. April 2021, 19:54

Laetitia hat geschrieben:
12. April 2021, 18:06
Liebes Romy-Rudel,

Mich würde interessieren, ob es einen Unterschied macht, ob du im selben Raum mit Romy bist, wenn sie deinen Mann anbellt. Bzw, macht es einen Unterschied, ob du in dem Moment bei Romy bist oder nicht bei ihr bist?

Ich kenne die Geschichte von Romy nur aus eurem Tagebuch, aber ich hätte evtl. noch eine andere Persektive als die der Unsicherheit.

Viele Grüße, Laetitia
Da bin ich ganz bei dir, ich auch Laetitia!
Viele Grüße,

Sonja und Co.


Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen.
Miguel de Unamuno (1864-1936)

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Katja
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von Katja » 12. April 2021, 21:59

Quinbutan hat geschrieben:
12. April 2021, 19:42
Hier bei uns hatte sie keine Angst vor Männern, die sie kennt.
Und auch vor Uwe hatte sie keine Angst und sie hat am Anfang auch nicht gebellt.
Was ist zwischenzeitlich passiert?

Herzliche Grüße von Andrea :icon_winken3:
:D passt sie vielleicht ganz doll auf Mutti auf?
Ganz herzliche Grüße von Katja mit Moritz
:icon_engel2: mit Sally im Herzen :icon_engel2:

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Peti_ko
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Re: Romi und die Unsicherheit

Beitrag von Peti_ko » 12. April 2021, 22:11

Hallo ihr Lieben, hab gerade gelesen, worum es geht. Ich glaube, dass Anette mehr Zeit mit Romi verbringt und Romi ihr mehr zugetan ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es Verlustangst ist und Romi ihr liebes Frauchen für sich beanspruchen möchte und sie deshalb einen Beschützer- Instinkt entwickelt. So wie Anette es beschreibt, ist sie immer anwesend wenn Romi so reagiert.
Ich kenne die Situation nur aus den Beschreibungen von Anette. Mein erster Hund, ein Bobtail, hat manchmal geknurrt wenn meine Tochter in meine Nähe kam.
Probe aufs Exempel: Uwe kommt rein- Romi bellt- Anette verlässt den Raum ohne Blickkontakt zu Romi - Uwe bleibt mit Romi im Raum- wie reagiert Romi? Erst belohnen wenn sie sich entspannt evtl. bei Uwe hingelegt hat.
Katjas Vorschlag bezüglich der Nachbarn finde ich super!
Vielleicht hat jemand noch ne andere Idee was Romi betrifft
Herzliche Grüße Petra mit Gelej
Und plötzlich triffst Du jemanden, der Deine Welt ein Stück bunter und liebenswerter macht!
Deinen tierischen Freund! .... Shelta
Lisa Du bleibst in unseren Herzen!

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Peti_ko
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Re: Romi und die Unsicherheit

Beitrag von Peti_ko » 12. April 2021, 22:38

Hab noch ne kleine Ergänzung- alles sollte ohne Worte ablaufen und sofort, sobald Romi die Bell-Attacke startet
Grüße :icon_winken3:
Und plötzlich triffst Du jemanden, der Deine Welt ein Stück bunter und liebenswerter macht!
Deinen tierischen Freund! .... Shelta
Lisa Du bleibst in unseren Herzen!

GerdF.
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Re: Romi (Bogi) hat eine eigene Familie

Beitrag von GerdF. » 13. April 2021, 00:15

Annette schrieb:
Ganz bestimmt hat sie einen ganzen Rucksack voller Traumata, das erleben wir schon, wenn wir mit ihr in unserem Wohngebiet Spazieren gehen: Männer/Menschen in dunkler Kleidung, Kinder mit Rollern, Fahrrädchen, Rollerscates, Scateboards, spielende/tobende Kinder, Ballspiele, Bälle die gegen Gitter prallen, Unterführungen und alle fremden Geräusche, fremde Hunde, wenn sie in die Nähe kommen ...
Mit der vollen Palette sah ich mich vor vier Jahren auch konfrontiert, Traumata sind das nicht. Es sind völlig normale Baustellen
und wenn man die kennt, ist man im Vorteil, kann sie bearbeiten. Wie Andrea schon schrieb braucht es Einfühlungsvermögen,
Geduld viel Zeit und Augen auch im Hinterkopf, um jederzeit auf alles mögliche unerwartete vorbereitet zu sein. Unser Ungar hat
sich zum Traumhund gemausert und ich denke, ein solcher Traum schlummert auch in Romi ;)

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