
Nebenbei bemerkt zu meinem Namen Scooter, ein neuer Bekannter (man lernt ja Hunde und Menschen unterwegs kennen) sagte mir neulich erst „cooler Name“ und ein Fremder sprach meine Eltern an „Ist das ein hübsches Tier“. Freut mich sehr, denn das findet vor allem meine Hundemutti auch, die mich oft fotografiert. Geduldig setze ich mich dann meistens hin, wodurch allerdings Fotos mit so ziemlich immer der gleichen Pose herauskommen. Manchmal habe ich allerdings keine Lust dazu. Dann setze ich mich hin, blicke nach dem Motto „Nicht schon wieder“ drein und erreiche auf diese Weise, dass sie mich einfach Hund sein lässt

Die Wochen sind ganz schön vergangen und ich muss versuchen (zumindest versuchen, klappt wohl eh nicht), mich kürzer zu halten, denn so viel Zeit bleibt nicht, um einmal wieder „Hallo“ zu sagen und zu berichten, da meine Hundemutti sich zurzeit sehr um meine Hundeomi kümmern muss, doch dazu gleich mehr.
Zunächst einmal möchte ich noch etwas von Weihnachten erzählen. Da haben mein Rudel und ich ja noch unsere herzlich gemeinten Grüße schreiben können. Dann flog die Zeit mit Gassi gehen und Spielen, Weihnachten und Silvester zu gestalten und zu verbringen und auch meinen Geburtstag zu feiern


Aufregend, denn es hat schöne Geschenke und Leckeres zum Knabbern gegeben. Und wieder einmal konnte ich meine Leute zum Staunen bringen



Silvester sollte eigentlich für alle entspannt werden, dennoch gab es in der Ferne einiges an Feuerwerk und Knallerei, was ich gar nicht groß beachtet habe. Bloß musste einer der Nachbarn letztlich doch und sogar direkt zu uns rüber böllern


Als es Anfang des neuen Jahres geschneit hatte, war das total spannend für mich gewesen, konnte ich auch einmal „Eis“ essen, habe meine Schnauze in den Schnee gesteckt und bin ausgelassen über das Weiß geflitzt.


Kleinen oder auch größeren Schneemännern, die Kinder und auch Erwachsene im Park gebaut haben, habe ich mich vorsichtig genähert und sie beschnuppert. Nur meine Pfoten mochten den Schnee und das Salz, welches manche Anwohner gestreut hatten, nicht so



Und dann kam der eine Tag, an dem es mehrere Stunden durchgeschneit hatte. Meine Hundeeltern und ich sind raus in den Garten gegangen, eigentlich zum Schnee schippen, aber dann haben wir ausdauernd gespielt und getobt. Das hat uns riesigen Spaß gemacht

Sie haben kleine Schneebälle geworfen, denen ich hinterhergejagt bin und dabei konnte ich den Pulverschnee richtig aufwirbeln. Sobald Mutti eine größere Kugel für einen Schneemann gerollt hatte, bin ich angestürmt gekommen, um mich auf die Kugel zu stürzen und was dann durch mein Gewicht zur Seite gefallen ist, habe ich mit der Schnauze und den Pfoten auch noch geschreddert. Darüber musste sie sehr lachen, rief „Du Schelm“. Ich habe sie dann mehrmals eine neue Kugel rollen lassen, jede immer ein Stück größer, und habe mich dann wieder auf die Kugel geworfen, alles geschreddert


Der Schnee ist auch nicht geblieben, daher haben wir wieder mit dem Ball, Tau oder meinem Schweinchen gespielt, entweder im Garten und/oder in der Wohnung. Außerdem haben wir die Spaziergänge im Sonnenschein genossen.
Anfang Februar gab es den einen Tag, der für die nächsten Wochen alles verändert hat. Mein Hundevati war zur Arbeit gewesen, meine Hundemutti war zum Einkaufen gefahren und ich bin bei uns geblieben, hatte leise das Gedudel vom Radio an. Irgendwann habe ich mich sehr erschreckt


Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Hundemama endlich nach Hause, wunderte sich über die Rollläden, die bei Omi immer noch unten gewesen waren und sah erst dort nach, sonst natürlich erst nach mir! Meine Omi war gestürzt, lag blutend am Boden und Mutti rief den Rettungswagen. Ich bin sehr feinfühlig, habe keinen Alarm gemacht, als die Retter kamen und nur traurig geschaut, als Omi ins Krankenhaus gebracht worden ist. Anschließend, es war ja schon reichlich spät für mein Gassi, ist Mutti mit mir losgezogen und stand ein wenig neben sich. Sonst will ich die Führung übernehmen, wenn ich meine, sie kann das gerade nicht gut, doch an diesem Tag war ich einfach lieb gewesen und habe es akzeptiert. Daheim habe ich Omi trotzdem gesucht, alle Zimmer abgesucht und überall geschnuppert. Als sie nach ein paar Tagen wieder zurück war, habe ich sie immerzu getröstet


Jetzt muss Omi von der Familie versorgt, gepflegt und zu den Ärzten gebracht werden, obendrein muss vieles gemanagt und organisiert werden, was viele Menschen kennen, die auch jemanden pflegen müssen. Deshalb müssen die Gassi-Gänge manchmal kürzer sein, das Spielen ist unregelmäßiger, aber wenn wir losziehen, dann wird das von uns allen sehr genossen und beim Spielen mit mir können meine Eltern auch wieder unbeschwert sein


Langsam geht es Omi auch besser, brauche ich auch nicht ständig nach ihr sehen oder sie trösten. Ich gehe natürlich noch immer nach ihr schauen, lege ihr meinen Kopf auf den Schopf, gebe Küsschen, sie streichelt mich und dann gehe ich oft auch wieder.
Mutti war öfter traurig gewesen, wenn ihr die Zeit für mich fehlte, aber dafür hat sie mir eine andere Freude bereitet: Endlich habe ich, neben meinem Freund Leo, meine allerersten Spielkameradinnen zum Spielen und Toben wiedergefunden


Die Tipps aus der Hundeschule sowie die von Amies und Lucys Hundemutter, die nämlich bereits jahrelange Hundeschulerfahrung hat und meinem Frauchen zusätzlich Sicherheit vermittelt, sie auch auf Dinge aufmerksam macht, konnte mein Frauchen gut gebrauchen und anwenden.
Seinerzeit hatte ich doch davon berichtet, dass mich ein Kleiner attackieren wollte. Nach diesem Vorfall hatte sie sich Rat bei den Hundetrainerinnen geholt. Vor Kurzem hat uns das sehr geholfen: Da waren wieder einmal zwei Frauen beim Plaudern, die eine mit zwei (angeleinten) Jack Russell Terriern, jedoch nicht auf die Hunde und die Umwelt achtend. Als wir uns auf dem Gehweg näherten, rissen sich die beiden Hunde los, kamen auf mich zugelaufen. Hey, es steht in so ziemlich jedem Hunde-"Knigge", dass es sich unter Hunden nicht gehört, dass einer einfach so auf einen anderen zustürmt, jedenfalls nicht, wenn man sich nicht gut kennt! Meine Freunde dürfen das

Mein Leinenende hat sich groß und breit in den Weg gestellt, der eine Jack Russel Terrier ist tatsächlich stehengeblieben, der andere hat sie ignoriert, ist an ihr vorbeigelaufen und auf mich zu, wollte mich sogar beißen. Ist doch klar, dass ich mich wehren wollte und losgesprungen bin. Sie hat mich zurück- und hinter sich gezogen, dann beherzt eingegriffen, indem sie zwar nicht das Geschirr, aber immerhin die Leine von dem Hund zu fassen bekommen und ihn von mir weggezogen hat. Die Hundehalterin kam angerannt und Mutti hat ihr dann die Leine zugeworfen. Und ich? Ich war ruhig geblieben, habe mich neben sie gesetzt und sie sehr beeindruckt angesehen. Anschließend konnten wir zusammen an allen vorbeigehen und ich hatte nur Augen und Ohren für meine Heldin! Und die ist ein Stückchen gewachsen, hat später den Hundetrainerinnen per WhatsApp davon berichtet, denn die sind während des Lockdowns auf diesem Wege für uns da.
Ganz viele Begegnungen sind aber einfach nur Begegnungen und so manche sind auch erfreuliche

Jetzt warten wir auf den Frühling und darauf, dass auch die Hundeschule wieder losgeht. Meinen Stundenplan habe ich immerhin bereits erhalten.

Bis dann mal wieder, ganz liebe Grüße
von Scooter und seiner Familie
