Hallihallo, grüßt Scooter!
Nun möchte ich weiter berichten!
Zuvor möchte ich Euch noch einmal kurz etwas zu meiner Vorliebe fürs Autofahren erzählen: Das finde ich wirklich klasse...
Nach der Übergabe, vor noch nicht einmal einem Jahr, bin ich ohne Weiteres in das Auto meiner Familie gesprungen. Zu der Zeit habe ich vor allem das Zusammensein genossen, einfach vertraut und obendrein war ich auch ein wenig erschöpft gewesen nach so einem Ausnahmetag.
Bei den ersten Gassi-Gängen war mir so einiges unheimlich gewesen. So wollte ich jedes vorbeifahrende Auto (und auch Radfahrer) anspringen, mochte ich nicht gerne über Brücken gehen, unter denen Autos und/oder Züge fuhren. Leute mit Rollstuhl oder Rollator verwirrten mich. Längst bin ich da so was von gelassen unterwegs, nur die Motorradfahrer … Meine Eltern haben sich anfangs gefragt, ob vielleicht der ein oder andere Tierschützer mit dem Motorrad zum Tierheim gekommen war, denn seinerzeit habe ich noch gefiebt und wollte dem Biker hinterherlaufen, doch irgendwann fing ich an, die anspringen zu wollen, wenngleich ich mich allermeistens zurückhalte… Ich weiß nicht, was das mit diesen heißen Öfen oder den Helm-Menschen ist, aber man kann ja nicht immer ein Held sein

. Sehr bald reckte ich aber nach jeder Autotür, die geöffnet wurde, mein Köpfchen, scherzte mein Hundevater schon, ich hätte keinen Führerschein. Mittlerweile halte ich nur nach unserem Auto Ausschau

!
Zurück zum Thema Hundeschule (das Foto ist vom Training): Ein weiterer Grund, warum ich dort so gerne bin, ist, dass ich mit den anderen Hunden sozusagen in einem Boot sitze, weshalb ich gar weniger Distanz benötige (mittlerweile auch im Alltag), stelle ich doch fest, dass andere genauso ihre Individualdistanz brauchen.
Apropos Individualdistanz, meine Familie und ich sind seit Neuestem sehr entspannt. Ich lasse mich auf mein Leinenende ein und dieses geht auf mich und die Situation ein, was ich (wir) der Hundeschule verdanke(n), da man dort nach unseren Bedürfnissen schaut und nicht nur das Hunde-ABC, sondern auch den Alltag übt, so zum Beispiel das Vorbeigehen an anderen Hunden, an Rollstuhlfahrern, Motorradfahrern, Autos und großen Fahrzeugen/Maschinen.
Durch die regelmäßigen Besuche (nie lassen wir eine Stunde aus, es sei denn die Umstände erzwingen es, beispielsweise ein Unwetter oder behördliche Verordnungen) ist meine Hundemutter selbstbewusster geworden, wofür sie von den Lehrerinnen sehr gelobt wird. Wir beide erhalten oft Lob, weil wir ein gutes Team sind. Nach dem letzten Training sind wir innerlich noch ein Stückchen gewachsen, als die liebe „Klassenlehrerin“ uns sagte „Es freut mich unheimlich eure Entwicklung mitzuerleben, ihr macht das toll“. Und uns macht diese Anerkennung glücklich und zusätzlich Mut.
Übrigens, mein Hundevater lässt sich stets von der Hundemutter erzählen, was wir gemacht haben und wie er es umsetzen kann.
Beiläufig möchte ich erwähnen, dass wir in der Schule sogar für unseren Gleichschritt beim Laufen oder „Traben“ bewundert werden. Den haben wir drauf, weil ich so gerne flitze. Deswegen laufen Hundemutti und ich in unserer Freizeit schon mal eine Strecke zusammen, sind ein Team, bisher...
Eine Begebenheit dazu: Vor ein paar Tagen war unerwartet ein Eichhörnchen im Weg gewesen, die zurzeit sehr fleißig sind. Tja, wenn wir schon beim Laufen sind, kann ich gleich besser jagen, dachte ich, sogar mit Verstärkung

. Da war nichts mehr mit Gleichschritt gewesen und prompt saß Frauchen auf ihrem Allerwertesten. Eichhörnchen? Egal, augenblicklich stoppte ich, doch zu spät – wir laufen erst wieder, wenn diese Tierchen keine Nüsse mehr einsammeln! Immerhin war Frauchen nicht zornig geworden, meinte zu mir, es sei ihre Schuld gewesen, sie habe schließlich nicht an die kleinen Nussknacker gedacht.
Zurück zum Schulunterricht: Wir werden immer gefragt, ob wir Wünsche oder Anmerkungen haben, geben uns gegenseitig ein Feedback nach dem Unterricht. Besonders gefällt es mir, wenn die netten Hundetrainerinnen eine Einzelstunde (oder manchmal mit einem zweiten Hund) mit uns absolvieren, wenn andere aus der Gruppe nicht kommen können. Das ist dann sehr intensiv und nach einem sowieso schon langen Tag (da der ganz normale Alltag wieder da ist), spielen wir abends zu Hause nur noch ein klein wenig, wobei ich eingestehen muss, dass ich dann an Hundemama gelehnt daliege und nur noch mein Latex-Schweinchen zum Quieken bringe. Wir beide sind an so einem Tag nämlich doch irgendwie erschöpft, schlafen auch schon mal zusammen auf dem Teppich ein. Meinen Hundepapa rührte das. Er hat uns derweil leise fotografiert:
Soll ich was verraten? Wenn es nach mir ginge, hätte ich jeden Tag Lust in die Schule zu gehen. Wenn das nicht möglich ist (behördliche Verordnung sei Dank) vermisse ich die

, auch wenn wir für uns weiter trainieren.
Sobald wir einmal in die Nähe vom Hundeplatz gelangen, hoffe ich, es wäre wieder so weit.
Gehen wir nach dem Training heim, bin ich immer noch voll im Lernmodus, trainiere dann meine Hundemama auf dem Rückweg weiter

. Auf den letzten Metern allerdings will ich ganz schnell nach Hause, denn ich weiß, dass mein Hundepapa Feierabend hat. Der ist selbst an einem der Abende mit uns eingeschlafen, diesmal vorm Fernseher. Mir fiel absolut nicht ein, meine Leute zu wecken, habe auf die allerletzte Tagesrunde eh nicht solche Lust, wenn es gerade so gemütlich und entspannend ist

.
Jedenfalls sind meine Hundeeltern nachts aufgewacht, wollten aufbrechen und haben erst langsam geschneit, was die Uhr ist. Also sind wir nur noch in den Garten und dann ins Bett gegangen.
Lustig war es auch tagsüber in der Küche. Hundemutti hatte zu tun, ihr Mann

und ich standen dabei herum und im Weg. Als es schnell gehen musste, sie nicht an den Backofen herankam, rief sie „Platz“. Augenblicklich habe ich das gemacht, Papa stand weiter herum und sie? Sie sagte zu mir „Nein nicht Du“, zu Papa dann „Lass‘ mich mal vorbei“. Tja, wenn man Kommandos von sich gibt, die Hunden vorbehalten sind, hi, hi, hi… Zudem der Beweis, dass das Markerwort, welches man sonst nie benutzt und mit dem wir in der Hundeschule gelernt haben zu arbeiten, seinen Sinn hat (und eine große Hilfe ist).
Zum Alltag sei von mir angemerkt, dass wir den genauso gut verbringen, eben anders und man weiß nie so genau, was einen erwartet, oft Schönes und manchmal Nerviges. In der Hundeschule lernt Frauchen „Du musst vorausschauend Gassi gehen“, „Achte auf Deinen Hund“ (nämlich auch beim Plausch), „Man muss für andere mitdenken, ist leider so“. All das stimmt. Dazu muss ich erläutern, was meine Familie wirklich ärgert, das sind nachlässige Hundebesitzer. Entweder die, die nur auf ihr Handy gucken oder die, die beim Schwätzchen mit Leuten alles andere vergessen, auch ihren eigenen Hund oder die ihren Hund ohne Leine laufen lassen und auch nicht zurückrufen, weil sie meinen, dass sich alle Hunde liebhaben müssten, insbesondere Weibchen und Rüden, und sich wohl nie über Hunde informiert haben, wie auch die, die mit Hunden ankommen und sehen, wie mir meine Mutti etwas Raum verschafft und die noch stehenbleiben, kundgeben, ihr Hund sei ein ganz lieber oder erst recht nichts kapieren, wenn sie meinen, vor ihrem kleinen Hund müsse ein großer keine Angst haben. Darum geht es nicht!!! Wenn Mutti dann erklärt, ich bräuchte meine Distanz, bleiben manche immer noch als Zuschauer stehen, aber dank unseres regelmäßigen Trainings bekommen wir auch die Situation in aller Ruhe hin. Manche Hundehalter sind eben..., wie soll man sagen…?! Ist eben nicht jeder derart wissbegierig

. Gerade Frauchen stellt den Trainerinnen sowie „richtigen“ Hundehaltern gerne Fragen und tauscht sich aus, liest auch Bücher über Hunde, hinterfragt allerdings auch Gelesenes und weiß selbst, dass sie immer noch eine Schülerin ist, jedoch auch, dass sie auch eigenständig entscheiden kann.
Ein Beispiel, wegen dem Mutti sich die Rückversicherung geholt hat: In einem Ratgeber hieß es, man solle seinen Hund nicht anhimmeln. Da sie sich mit ihrer Liebe und Begeisterung nicht zurückhalten kann, hat sie meine „Lehrerin“ gefragt, ob sie weiterhin so häufig „Du bist so süß“ zu mir sagen darf. Die antwortete ihr „Natürlich, das ist er ja auch“. Sie selbst sage das auch zigmal am Tag zu ihrer Hündin. Es gehe nicht darum, die „Herrschaft“ zu erlangen, sondern ein Team zu werden, das sich aufeinander verlassen kann. Genauso denkt meine Familie auch. Wie kann man so etwas raten? Ich fühle mich einfach geliebt

!
Ach je, da melden wir uns längere Zeit nicht im Forum und dann fällt einem immer mehr ein… Ich schreibe demnächst weiter, jetzt grüße ich erst einmal ganz, ganz herzlich

!
Euer Scooter (mit seinem Rudel)
